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Arbeitsrechtler prangern Anklage von Opfern bei Kesselexplosion in Bangladesch an

Von Simone Preuss

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Nachdem 13 Personen am 3. Juli im Zusammenhang mit einer Kesselexplosion in der Bekleidungsfabrik Multifabs Limited in Bangladesch angeklagt wurden, haben Arbeitsrechtsorganisationen Bedenken erhoben, denn es ist unklar, ob zu dem Zeitpunkt schon genug Informationen vorlagen, um dies tun zu können.

Die Strafanzeige beschuldigt zehn ungenannte Arbeiter, die an dem Unfall beteiligt sind, der Fahrlässigkeit, des Personenschadens und des Mordes, obwohl eine Untersuchung der Ursachen der Explosion noch nicht abgeschlossen ist. Die einzigen drei in der Beschwerde namentlich genannten Personen starben bei der Explosion.

Die vier Organisationen, die das Bangladesch-Abkommen als Zeugen unterzeichnet haben, die Clean Clothes Campaign, das Maquila Solidarity Network, International Labor Rights Forum and Worker Rights Consortium argumentieren, dass das Einreichen von Strafanzeigen gegen Arbeitnehmer, die bei dem Unfall gestorben sind, "ein Machtmissbrauch der Polizei [sei], der die Aufmerksamkeit von der Verantwortung des Eigentümers gemäß dem Arbeitsgesetz Bangladeschs verschiebt".

Die Arbeitsrechtsorganisationen fügten hinzu, dass der Besitzer der Fabrik bereits eine Bekanntmachung und Geldstrafe von 20.000 BDT für den Betrieb eines Kessels ohne Genehming erhalten habe, da diese bereits abgelaufen war. "Dieses Strafverfahren gegen die Arbeiter unter Ausschluss des Arbeitgebers ist ein alarmierender Versuch, die Opfer zu beschuldigen", sagten sie und fügten an, dass es darüber hinaus höchst unwahrscheinlich scheine, dass die Polizei eine ernsthafte Untersuchung des Vorfalls im Laufe eines Tages abgeschlossen haben könnte, was die Vorwürfe präemptiv mache.

Die Anklagepunkte, die die Opfer zu Sündenböcken machen wollen, dürften auch die Untersuchung behindern, zu einem ungerechten Urteil über die Arbeiter führen und zu den Schmerzen der trauernden Familien der verstorbenen Arbeiter hinzufügen. "Anstatt die Opfer dieser Katastrophe zu beschuldigen, sollten sich die Behörden darauf konzentrieren, eine unabhängige, transparente und gründliche Untersuchung der wirklichen Ursachen der Explosion durchzuführen", fügte die Erklärung der Arbeitsrechtsorganisationen hinzu.

"Eine ebenso dringende Priorität ist es, die Familien der Verstorbenen zu entschädigen und eine volle medizinische Versorgung und Entschädigung der Verletzten zu gewährleisten." Die Organisationen fügten hinzu, dass der Unfall die Notwendigkeit unterstreiche, die regelmäßige Überprüfung von Heißwasserkesseln dem Abkommen zum Brandschutz und zur Gebäudesicherheit in Bangladesch hinzuzufügen.

Foto: Clean Clothes Campaign
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