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Asket gestaltet Verpackungen neu, mindert E-Commerce-Einfluss

Von Simone Preuss

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Auch wenn der Onlinehandel in Pandemiezeiten vielen Modehändlern das Überleben gesichert hat, ist es kein Geheimnis, dass sich die Flut verschickter Pakete negativ auf die Umwelt auswirkt - sieben Mal mehr Verpackung erfordert der E-Commerce verglichen mit dem stationären Handel. Das schwedische Menswear-Label Asket wollte etwas dagegen tun und hat es geschafft, komplett auf Plastik zu verzichten und seine Verpackungsmenge um fast ein Viertel zu reduzieren.

Statt Plastik-Polybeutel verwendet die Stockholmer Marke jetzt Karten und Pappkartons aus 100 Prozent Recyclingpapier. Dies reduziert den Materialeinsatz pro Bestellung um 22 Prozent und senkt den verpackungsbedingten CO2-Ausstoß um 47 Prozent. Für das Start-up sanken zudem die Verpackungskosten um 45 Prozent. Eine Win-Win Situation also also ökonomischer und ökologischer Sicht. Ästheten dürften sich ebenfalls freuen, denn die neue Verpackung sieht viel edler aus.

Dies geschieht natürlich nicht über Nacht, sondern hat Asket 12 Monate Vorbereitungszeit gekostet, in der die alte Verpackung genau untersucht wurde. Etwa, welche Komponenten der Verpackung ganz vermieden werden können, wie schwer das benutzte Papier/die benutzte Pappe sein muss, um ihren Zweck zu erfüllen und ob es möglich ist, 100 Prozent recycelte Materialien zu verwenden. Die Antworten in Kurzform: Polybeutel, Extrapapier; nicht so schwer wie gedacht und: ja.

Weniger ist mehr: weniger Verpackung, mehr Vorteile

Konkret konnte Asket von sechs Paketgrößen auf vier reduzieren und die übrigen zwei durch Papiertüten ersetzen und so eine Reduzierung der Paketmenge um 35 Prozent erzielen. Gleichzeitig konnte die Stärke der Pappe für die verbleibenden Paketgrößen reduziert und eine XL-Größe hinzugefügt werden, um die gestiegene Anzahl größerer Bestellungen aufzufangen. Eine Verbindung von Grußkarte und Retouren-Anleitung hatte eine Reduzierung des Materialaufwands um 50 Prozent zur Folge.

Das Ergebnis sind Mailer-Karten und -Kartons aus 100 Prozent Recyclingpapier, Pergamin-Papiertüten von FSC zertifizierten Lieferanten und ein Design, das sowohl eine Reduzierung des Materialeinsatzes als auch den Schutz der Kleidung berücksichtigt. Gleichzeitig spricht es Kunden und Kundinnen mit leicht lesbaren Etiketten und einer funktionalen Form an. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in einem White Paper zusammengestellt, so dass andere Marken und Einzelhändler sie nutzen können.

„Wenn es darum geht, die Umweltbelastung zu reduzieren, ist nichts einfach. Unser 12-monatiges Projekt war vielschichtig und voller Lerninhalte. Wir hoffen, dass wir mit dem White Paper anderen Marken einen ordentlichen Rahmen bieten können, um diesem Beispiel zu folgen, unabhängig von ihrer aktuellen Verpackungskonfiguration“, erklärt Estelle Nordin, Operations Manager bei Asket und Projektleiterin bei der Überarbeitung der Verpackung, in einer Mitteilung.

Bilder: Asket

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