Burberry kann im vierten Quartal wieder kräftig wachsen
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Das britische Modehaus Burberry Group plc hat im vierten Quartal 2020/21 von einem kräftigen Nachfrageschub in Asien und Amerika profitiert. Insgesamt verfehlte der Jahresumsatz aber aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie das Vorjahresniveau deutlich. Das geht aus vorläufigen Zahlen hervor, die das Unternehmen am Donnerstag vorlegte.
Demnach konnte Burberry in den drei Monaten vor dem 27. März die Erlöse im eigenen Einzelhandel auf vergleichbarer Fläche gegenüber dem Schlussquartal des Vorjahres um 32 Prozent steigern. Damit kehrte das Unternehmen nach Umsatzeinbußen in den ersten drei Quartalen auf den Wachstumspfad zurück. Entscheidend waren kräftige Zuwächse im asiatisch-pazifischen Raum (+75 Prozent) und in Amerika (+40 Prozent). In der Region EMEIA, die Europa, den Nahen Osten, Indien und Afrika umfasst, litten die Geschäfte aber weiter unter den Corona-bedingten Beschränkungen: Dort sank der flächenbereinigte Einzelhandelsumsatz um 26 Prozent.
Der Jahresumsatz sank im Jahr 2020/21 trotz des jüngsten Aufschwungs um elf Prozent
Im gesamten Geschäftsjahr kam Burberry damit auf einen Umsatz in Höhe von 2,34 Milliarden Britischen Pfund (2,72 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das einen Rückgang um elf Prozent (währungsbereinigt -10 Prozent). Im eigenen Einzelhandel sanken die Erlöse um neun Prozent auf 1,91 Milliarden Britische Pfund, im Großhandelsgeschäft schrumpften sie um 17 Prozent auf 396 Millionen Britische Pfund. Die Lizenzeinnahmen gingen um 19 Prozent (währungsbereinigt -20 Prozent) zurück und beliefen sich auf 38 Millionen Britische Pfund.
Sondereffekte sorgten für einen kräftigen Gewinnsprung: Das operative Ergebnis stieg von 189 auf 521 Millionen Britische Pfund. Bereinigt um Einmalfaktoren, die insbesondere aus Wertberichtigungen resultierten, sank der Betriebsgewinn allerdings um neun Prozent auf 396 Millionen Britische Pfund. Der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss lag bei 376 Millionen Britischen Pfund (437 Millionen Euro) und fiel damit mehr als dreimal so hoch aus wie im Vorjahr, als er lediglich 122 Millionen Britische Pfund erreicht hatte.
Im laufenden Geschäftsjahr soll der Umsatz das Vorkrisenniveau deutlich übertreffen
Im laufenden Geschäftsjahr 2021/22 will das Modehaus beim Umsatz das Vorkrisenniveau übertreffen. Gegenüber dem Geschäftsjahr 2019/20 sollen die Erlöse auf der Basis einheitlicher Wechselkurse um einen „hohen einstelligen Prozentsatz“ gesteigert werden. Das Unternehmen setzt dabei weiter auf seine Strategie, Preisnachlässe so weit wie möglich zu eliminieren. Im laufenden Jahr würden Rabattaktionen in den eigenen Boutiquen komplett abgeschafft, erklärte Burberry.
Gleichzeitig warnte die Konzernführung aber vor einer Belastung der operativen Marge: Erwartet werde eine „Normalisierung“ der Betriebskosten, zudem seien höhere Investitionen zur Wachstumssteigerung geplant. Diese Ausgaben würden in den folgenden Jahren zu einer erheblichen Verbesserung der Marge beitragen, erläuterte das Unternehmen. Bei den Anlegern kam die Ankündigung der kurzfristigen Ergebnisbelastung allerdings nicht gut an: Der Aktienkurs von Burberry sackte unmittelbar nach der Veröffentlichung der Prognose erst einmal kräftig ab.
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