Burberry: Halbjahresgewinn sackt ab, Umsätze erholen sich
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Der britische Modekonzern Burberry Plc. meldete am Donnerstag einen ermutigenden Aufwärtstrend bei der Umsatzentwicklung, warnte aber vor den möglichen Folgen eines erneuten Lockdowns. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2020/21 wurden die Resultate insgesamt von den negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie bestimmt.
Der Konzernumsatz belief sich in den sechs Monaten vor dem 26. September auf 878 Millionen Britische Pfund (977 Millionen Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Rückgang um 31 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse um 30 Prozent.
##Nach hohen Einbußen im ersten Halbjahr erzielte der eigene Einzelhandel im Oktober wieder ein Umsatzplus
Im eigenen Einzelhandel lag der Umsatz im ersten Halbjahr bei 704 Millionen Britischen Pfund und damit um 30 Prozent (währungsbereinigt -29 Prozent) unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Auf vergleichbarer Fläche sank er um 25 Prozent. Das Unternehmen hob jedoch hervor, dass es eine kräftige Erholungstendenz erlebt hatte: Waren die Retail-Erlöse im ersten Quartal aufgrund der angeordneten Ladenschließungen in zahlreichen Ländern flächenbereinigt noch um 45 Prozent abgesackt, gingen sie im zweiten Vierteljahr nur noch um sechs Prozent zurück. Im Oktober konnte Burberry sogar wieder ein Plus erzielen.
Aufwärts ging es im zweiten Quartal auch in einigen wichtigen Märkten: In Festlandchina, Südkorea und den USA registrierte das Unternehmen zweistellige Zuwächse auf vergleichbarer Fläche. Demgegenüber litt die Nachfrage im unternehmenseigenen Einzelhandel in der Region EMEIA, die Europa, den Nahen Osten, Indien und Afrika umfasst, sowie in Japan und südasiatisch-pazifischen Raum weiterhin unter deutlich geringeren Touristenzahlen. Der Umsatz im weltweiten Großhandelsgeschäft schrumpfte um 38 Prozent auf 156 Millionen Britische Pfund, die Lizenzeinnahmen gingen um 24 Prozent auf 18 Millionen Britische Pfund zurück.
Insgesamt waren die kombinierten Einzel- und Großhandelserlöse im ersten Halbjahr in allen Regionen rückläufig: Im asiatisch-pazifischen Raum sanken sie um 12 Prozent (währungsbereinigt -11 Prozent) auf 439 Millionen Britische Pfund, in der Region EMEIA um 49 Prozent (währungsbereinigt -48 Prozent) auf 251 Millionen Britische Pfund und in Amerika um 37 Prozent (währungsbereinigt -35 Prozent) auf 170 Millionen Britische Pfund.
Der Halbjahresgewinn sank um 68 Prozent
Trotz umfangreicher Kostensenkungen verfehlte auch der Gewinn das entsprechende Vorjahresniveau klar. Das operative Ergebnis sank um 56 Prozent auf 88 Millionen Britische Pfund. Bereinigt um Sondereffekte sackte es sogar um 75 Prozent (währungsbereinigt -71 Prozent) auf 51 Millionen Britische Pfund ab. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn lag bei 48 Millionen Britischen Pfund (53 Millionen Euro). Gegenüber der ersten Hälfte des vergangenen Jahres entsprach das einem Rückgang um 68 Prozent.
Trotz der positiven Umsatzentwicklung im Oktober warnte Burberry vor „Gegenwind“ in den kommenden Wochen. Aufgrund der wieder verschärften Corona-Schutzmaßnahmen in einigen Ländern der Region EMEIA seien aktuell insgesamt zehn Prozent der eigenen Boutiquen geschlossen, erklärte das Modehaus. Zudem würden die Erlöse im zweiten Halbjahr durch die Entscheidung, Rabattaktionen einzuschränken, belastet. Diese Maßnahme werde vor allem im dritten Quartal negative Auswirkungen auf die Umsätze haben, diene aber „den langfristigen Interessen der Marke“, betonte das Unternehmen.
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Foto: Burberry Facebook-Page