Chanel: Jahresumsatz schrumpft um fast 18 Prozent
Wird geladen...
Das französische Modehaus Chanel hat im Geschäftsjahr 2020 die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu spüren bekommen: Umsatz und Gewinn verfehlten das Vorjahresniveau klar. Insgesamt habe sich das Unternehmen aber angesichts der großen Herausforderungen „widerstandsfähig“ gezeigt, erklärte Chanel am Dienstag in einer Mitteilung. Zudem tätigte das Modehaus Investitionen in Rekordhöhe und trieb seine Nachhaltigkeitsbestrebungen voran.
Im vergangenen Jahr belief sich der Umsatz der Muttergesellschaft Chanel Limited auf 10,1 Milliarden US-Dollar (8,33 Milliarden Euro). Gegenüber 2019 bedeutete das einen Rückgang um 17,6 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen sanken die Erlöse um 18,1 Prozent. Zu Beginn des Jahres seien noch zweistellige Zuwächse erzielt worden, doch nach dem Ausbruch der Pandemie hätten die zeitweilige Schließung der Läden und Fertigungsanlagen sowie die Einschränkung des internationalen Reiseverkehrs die Geschäfte „schwer belastet“, erläuterte das Unternehmen.
Der Nettogewinn sackt um rund 42 Prozent ab
So sanken die Erlöse in allen Regionen: Im asiatisch-pazifischen Raum schrumpften sie um 3,1 Prozent auf 5,26 Milliarden US-Dollar, in Europa um 36,4 Prozent auf 2,89 Milliarden US-Dollar und in Amerika um 15,0 Prozent auf 1,97 Milliarden US-Dollar. Im vierten Quartal konnte Chanel nach eigenen Angaben aber wieder eine Verbesserung der Umsatzentwicklung beobachten.
Die hohen Einbußen belasteten auch das Ergebnis: Der operative Gewinn sank um 41,4 Prozent auf 2,05 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn lag bei 1,39 Milliarden US-Dollar und damit um 42,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Trotz Krise: Chanel tätigt Rekordinvestitionen und treibt Klimaschutzpläne voran
Trotz der widrigen Rahmenbedingungen steigerte das Modehaus seine Investitionen auf den neuen Rekordwert von insgesamt 1,12 Milliarden US-Dollar. Damit habe das Unternehmen seine „finanzielle Stärke“ und sein „Vertrauen in die Zukunft“ demonstriert, heißt es in einer Mitteilung. Genutzt wurden die Gelder unter anderem für den Ausbau des eigenen Einzelhandels und die Modernisierung bestehender Boutiquen sowie für die Stärkung der technologischen Infrastruktur und neue Digitalprojekte.
Mit der Veröffentlichung seines Nachhaltigkeitskonzepts „Chanel Mission 1.5°“ konkretisierte das Unternehmen im September seine Klimaschutzziele. Bereits im Laufe des Jahres konnte es seine CO2-Emissionen deutlich reduzieren und den Anteil regenerativer Energie am eigenen Stromverbrauch erhöhen. Zudem platzierte das Modehaus eine Nachhaltigkeitsanleihe, um „den Investoren die Möglichkeit zu geben, am umweltfreundlichen Wandel der Luxusgüterindustrie“ teilzuhaben. Die Anleihe mit einem Volumen von 600 Millionen Euro sei „erheblich überzeichnet“ gewesen, erklärte das Unternehmen.
Weiterlesen: