Coach-Mutter Tapestry rutscht im dritten Quartal tief in die roten Zahlen
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Der US-amerikanische Modekonzern Tapestry Inc. hat das dritte Quartal 2019/20 mit einem unerwartet hohen Verlust abgeschlossen. Als Gründe nannte die Muttergesellschaft der Marken Coach, Kate Spade und Stuart Weitzman in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht die deutlichen Umsatzeinbußen aufgrund der Corona-Krise und daraufhin vorgenommene Wertberichtigungen.
Im zurückliegenden Quartal, das am 28. März abgeschlossen wurde, belief sich der Konzernumsatz vorn Tapestry auf 1,07 Milliarden US-Dollar (987 Millionen Euro). Damit sank er um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Alle drei Konzernmarken mussten aufgrund der zumindest zeitweiligen Schließung ihrer Boutiquen deutliche Einbußen hinnehmen. Besonders hart getroffen wurde das Schuhlabel Stuart Weitzman, dessen Erlöse um 40 Prozent auf 50,7 Millionen US-Dollar einbrachen. Bei der Hauptmarke Coach sank der Umsatz um 20 Prozent auf 772,5 Millionen US-Dollar, bei Kate Spade ging er um 11 Prozent auf 249,5 Millionen US-Dollar zurück.
Hohe Wertberichtigungen sorgen für einen Nettoverlust von 677 Millionen US-Dollar
Obwohl der Konzern durch gezielte Sparmaßnahmen seine regulären Betriebskosten senken konnte, musste er einen operativen Verlust in Höhe von 685,5 Millionen US-Dollar verbuchen. Belastet wurde das Ergebnis durch Wertberichtigungen im Gesamtvolumen von 647,7 Millionen US-Dollar. Mit 495,6 Millionen US-Dollar entfiel der Großteil auf die Marke Stuart Weitzman. Bereinigt um Sondereffekte lag der Betriebsverlust des Konzerns lediglich bei 31,6 Millionen US-Dollar.
Unter dem Strich stand ein ausgewiesener Nettofehlbetrag in Höhe von 677,1 Millionen US-Dollar (623 Millionen Euro), nachdem Tapestry im Vorjahresquartal noch einen Überschuss von 117,4 Millionen US-Dollar erzielt hatte. Bereinigt um Einmalfaktoren belief sich der aktuelle Quartalsverlust auf 75,8 Millionen US-Dollar. Damit fiel er deutlich höher aus, als Analysten im Vorfeld erwartet hatten.
Um angesichts der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie seine Liquidität zu stärken, hat der Konzern ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen. Unter anderem wurden die Warenmengen justiert und die geplanten Investitionen deutlich gekürzt. Zudem griff das Unternehmen auf verfügbare Kreditlinien zurück, setzte seine Dividendenzahlungen aus und stoppte das Aktienrückkaufprogramm.
Hoffnungen setzt Tapestry nun auf die schrittweise Öffnung seiner Läden in einigen wichtigen Märkten. Unter anderem wurden nach der kürzlich erfolgten Lockerung der Schutzmaßnahmen bereits fünf Stores in Deutschland und Österreich wiedereröffnet.
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