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Coach-Mutter Tapestry: Schwäche von Kate Spade lässt Aktienkurs einbrechen

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Modekonzern Tapestry Inc. hat das Geschäftsjahr 2018/19 mit Zuwächsen beim Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Trotzdem sackte der Aktienkurs nach der Veröffentlichung der aktuellen Resultate am Donnerstag um mehr als zwanzig Prozent ab. Das lag vor allem an den anhaltend mageren Zahlen der Marke Kate Spade und der daraus resultierenden Senkung der Jahresprognosen.

Im Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Tapestry einen Konzernumsatz in Höhe von 6,03 Milliarden US-Dollar (5,42 Milliarden Euro). Damit wurde das Vorjahresniveau um drei Prozent übertroffen. Bereinigt um Wechselkursveränderungen lag die Wachstumsrate bei vier Prozent.

Alle drei Marken trugen zur Steigerung bei. Der Umsatz von Coach wuchs um ein Prozent (währungsbereinigt +2 Prozent) auf 4,27 Milliarden US-Dollar, Kate Spade legte um sechs Prozent (währungsbereinigt +7 Prozent) auf 1,37 Milliarden US-Dollar zu und Stuart Weitzman um vier Prozent (währungsbereinigt +6 Prozent) auf 389 Millionen US-Dollar.

Sondereffekte bescheren Tapestry einen deutlich höheren Jahresgewinn

Auch beim Ergebnis ging es aufwärts: Der operative Gewinn des Konzerns stieg im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 814 Millionen US-Dollar, der Jahresüberschuss wuchs sogar um 62 Prozent auf 643 Millionen US-Dollar (579 Millionen Euro). Die Steigerung hatte das Unternehmen allerdings Sonderfaktoren zu verdanken: So mussten im Vorjahr deutlich höhere Integrations- und Akquisitionskosten verbucht werden, die vor allem aus der Übernahme von Kate Spade im Jahr 2017 resultierten. Zudem war die Steuerbelastung im jüngsten Geschäftsjahr niedriger. Bereinigt um alle Einmaleffekte sank der Nettogewinn um fünf Prozent auf 945 Millionen US-Dollar.

Unbefriedigend war vor allem die Umsatzentwicklung von Kate Spade im vierten Quartal. Aufgrund zahlreicher im Laufe des Jahres neu eröffneter Läden konnte die Marke zwar ihren ausgewiesenen Umsatz weiter steigen, auf vergleichbarer Fläche schrumpften die Retail-Erlöse des Labels aber trotz Zuwächsen im Online-Geschäft um sechs Prozent.

Aufgrund der schwachen Umsatzentwicklung bei Kate Spade senkt der Konzern seine Jahresprognosen

Das hatte Auswirkungen auf die Prognosen für das laufende Jahr. „Wir revidieren angesichts der aktuellen Trends unsere Aussichten für das Geschäftsjahr 2019/20, insbesondere bei Kate Spade“, erklärte CEO Victor Luis in einer Mitteilung. Es sei angesichts der jüngsten Entwicklung und der anhaltenden Unsicherheiten auf dem US-amerikanischen Markt notwendig, „schnell und entschieden“ zu handeln und die nötigen Lehren zu ziehen, um einen „positiven Wandel“ herbeizuführen. Daher habe das Unternehmen entschieden, die geplante Zahl neuer Kate-Spade-Shops zu reduzieren. Ziel sei derzeit, „die Produktivität zu maximieren“, so Luis.

Angesichts der Schwäche von Kate Spade erwartet der Konzern für 2019/20 nun nur noch ein Umsatzwachstum um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz. Der verwässerte Gewinn pro Aktie soll in etwa im Bereich des Vorjahresniveaus liegen. Begründet wurden die zurückhaltenden Aussichten mit der Erwartung eines „bescheideneren Umsatzwachstums“ von Kate Spade in Nordamerika. Dadurch würden die strategischen Investitionen und Fixkosten nicht die erhofften positiven Effekte haben. Das Unternehmen betonte aber, dass es bei den Marken Coach und Stuart Weitzman weiterhin mit Umsatz- und Ergebnisverbesserungen im laufenden Jahr rechne.

Foto: Kate Spade Facebook-Page

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Tapestry Inc