Esprit bestätigt Gewinneinbruch im ersten Halbjahr
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Der Bekleidungsanbieter Esprit Holdings Ltd. hatte am Dienstag keine Überraschungen zu bieten. In seinem Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2022 bestätigte das Unternehmen den Umsatz- und Gewinnrückgang, den es bereits eine Woche zuvor in einer Pflichtmitteilung verkünden musste.
In den Monaten Januar bis Juni belief sich der Konzernumsatz demnach auf knapp 3,63 Milliarden Hongkong-Dollar (461 Millionen Euro), was einen Rückgang um 6,4 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresniveau bedeutete. Das Unternehmen, das den Großteil seiner Erlöse in Europa erzielt, hob erneut hervor, dass die Einbußen vor allem auf den Wertverfall des Euro zurückzuführen waren. Bereinigt um Wechselkursveränderungen stiegen die Erlöse demnach um zwei Prozent.
Negative Währungseffekte belasten Umsatz und Ergebnis
Trotz der widrigen Währungseffekte konnte das Unternehmen in Europa ein Umsatzplus verbuchen, nachdem die Geschäfte im Vorjahreszeitraum durch Ladenschließungen infolge der Covid-19-Pandemie belastet worden waren. Im stationären Einzelhandel und im Großhandel erwirtschaftete Esprit in Europa einen Umsatz in Höhe von insgesamt 2,20 Milliarden Hongkong-Dollar und übertraf den Vorjahreswert damit um 18,3 Prozent. Abwärts ging es hingegen im globalen E-Commerce, dessen Erlöse um 30,6 Prozent auf 1,37 Milliarden Hongkong-Dollar schrumpften. Die weltweiten Lizenzeinnahmen wuchsen um 30,4 Prozent auf 60 Millionen Hongkong-Dollar.
Das Ergebnis litt unter dem Umsatzrückgang, höheren Frachtkosten und den negativen Folgen der Wechselkursentwicklung. So rutschte der operative Gewinn von 164 Millionen Hongkong-Dollar in der ersten Hälfte des Vorjahres auf acht Millionen Hongkong-Dollar ab. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn sackte von 121 auf 13 Millionen Hongkong-Dollar (1,65 Millionen Euro) ab (-89,3 Prozent). Damit konnte sich das Unternehmen, das jahrelang Verluste melden musste, immerhin knapp in der Gewinnzone behaupten.
Das Management hält an seinem Reformkurs und den aktuellen Expansionsplänen fest
Trotz der jüngsten Einbußen und anhaltend schwieriger Rahmenbedingungen aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine und der aktuellen Euro-Schwäche gab sich das erst kürzlich runderneuerte Management bei seinen Zukunftsaussichten „generell optimistisch“. Die Unternehmensführung vertraut demnach weiterhin auf ihren strategischen Reformkurs, der unter anderem umfassende Kostensenkungen, etwa durch die Schließung unprofitabler Stores und die Einstellung von Produktlinien, sowie die Neupositionierung der Marke Esprit und die Schaffung einer „Omnichannel-Vertriebsstruktur mit besonderem Fokus auf den E-Commerce“ vorsieht.
Zudem hielt der Bekleidungsanbieter ausdrücklich an seinen Wachstumsplänen fest. Das Unternehmen bekräftigte die im März vorgestellte „Expansionsstrategie in Asien“ sowie den möglichen Wiedereintritt in Märkte wie Japan, Singapur, Thailand, Neuseeland and Australien.