FNG beantragt Gläubigerschutz für mehrere Tochtergesellschaften
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Der angeschlagene belgische Bekleidungskonzern FNG NV hat am Montag einschneidende Sanierungsmaßnahmen angekündigt. Das Unternehmen werde ein staatliches Schutzschirmverfahren nutzen, um seine Aktivitäten in Belgien neu aufzustellen, erklärte FNG. Für die Tochtergesellschaften Brantano NV, FNG International NV und Market Retail Belgium BV sei Gläubigerschutz beantragt worden, heißt es in einer Mitteilung.
FNG benötige eine Restrukturierung, um seine Aktivitäten „auf nachhaltige Weise als stärkeres Unternehmen fortführen zu können“, erklärte der Konzern. Durch das nun eingeleitete Verfahren erhalte er mehr Zeit, um ein neues Finanzierungskonzept auszuhandeln. Die Unternehmensgruppe, zu der auch Marken wie Miss Etam, Claudia Sträter und Promiss gehören, hatte im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von rund 292 Millionen Euro verbucht.
Im Rahmen des nun verkündeten Sanierungsprogramms plant FNG, 47 Filialen in Belgien zu schließen und bis zu 287 Mitarbeiter zu entlassen. Betroffen sind bis zu dreißig Standorte der Formate Brantano, Boutik by Brantano und Concept Fashion. Zudem sollen alle 17 Läden der Marken Fred & Ginger und Ginger geschlossen werden. Im Zuge dieser Maßnahmen ist auch eine „Restrukturierung“ der Konzernzentrale in Mechelen geplant. Insgesamt sei etwa ein Viertel der Beschäftigten in Belgien vom geplanten Stellenabbau betroffen, erklärte FNG. Die Schließungen könnten es ermöglichen, die Profitabilität der belgischen Geschäftsaktivitäten zu steigern und damit so viele Arbeitsplätze wie möglich zu sichern, erläuterte das Unternehmen.
„Wir verstehen sehr gut, dass diese Ankündigung für unsere Mitarbeiter hart ist. Diese Maßnahmen sind schwierig und schmerzhaft, aber notwendig, um neue finanzielle Ressourcen für die Gruppe zu finden und aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu bewältigen“, erklärte Interims-CEO Yves Pollé in einer Mitteilung. „Indem wir uns auf die Stärken des Unternehmens konzentrieren und eine effizientere Organisation anstreben, möchten wir unseren Mitarbeitern eine realistische Zukunft für das Unternehmen bieten und ein wichtiges Modeunternehmen bleiben.“
Foto: Brantano Facebook-Page