Frasers Group schickt Matches in die Insolvenz

Der britische Handelskonzern Frasers Group Plc hat nicht einmal drei Monate nach der Übernahme die Geduld mit seiner Online-Modeplattform Matches verloren. Am Freitagmorgen verkündete die Unternehmensgruppe, dass Matches unter Insolvenzverwaltung gestellt werde, und bestätigte damit vorangegangene Medienberichte.

Seit der Übernahme kurz vor Weihnachten habe Matches „durchgehend die im Business-Plan festgelegten Ziele verfehlt“ und trotz der Unterstützung des Konzerns „weiterhin erhebliche Verluste gemacht“, erklärte die Frasers Group in einem Statement.

Die geplante Restrukturierung von Matches ist gescheitert

„Obwohl das Managementteam von Matches versucht hat, einen Weg zur Stabilisierung des Unternehmens zu finden, ist klar geworden, dass eine Restrukturierung zu viele Veränderungen erfordert hätte und der anhaltende Finanzierungsbedarf weit über die Beträge hinausgehen würde, die der Konzern für praktikabel hält“, teilte die Unternehmensgruppe mit.

Vor diesem Hintergrund hätten die Manager:innen von Matches entschieden, einen Insolvenzantrag für das Unternehmen zu stellen. Trotz des Schritts werde die Frasers Group aber weiterhin auf den Luxusmodemarkt und ihre Partnermarken setzen, heißt es in der Mitteilung.

Die Frasers Group hatte Matches erst im vergangenen Dezember übernommen

Der Konzern, zu dem unter anderem Handelsketten wie Sports Direct, House of Fraser und Flannels gehören, hatte die Plattform Matches, die bis zum Herbst 2022 als Matchesfashion firmierte, zusammen mit den zugehörigen Unternehmen und deren Verbindlichkeiten im vergangenen Dezember für insgesamt etwa 52 Millionen Britische Pfund (60 Millionen Euro) erworben. Vorherige Eigentümerin war die Gesellschaft MF Intermediate Limited, hinter der das Investmenthaus Apax Partners stand. Mit der Akquisition wollte die Frasers Group ihre Präsenz im Luxusmode-Segment stärken.

Matches hatte schon vor der Übernahme tiefrote Zahlen geschrieben und unter Umsatzeinbußen gelitten. Die Frasers Group hatte angekündigt, die Plattform unter anderem durch die Nutzung von Synergieeffekten und eine neue Strategie sanieren zu wollen. Dieses Vorhaben scheint nun gescheitert zu sein.