Frasers Group übernimmt insolventes Fast-Fashion-Label Missguided

Der britische Einzelhändler Frasers Group Plc hat sein Portfolio weiter ausgebaut. Am Mittwoch verkündete der Mutterkonzern der Kette Sports Direct, dass er „bestimmte geistige Eigentumsrechte“ der insolventen Gesellschaften Missguided Limited, Mennace Limited und Missguided (IP) Limited erworben habe. Den Kaufpreis bezifferte das Unternehmen auf 20 Millionen Britische Pfund, umgerechnet also knapp 24 Millionen Euro.

Die Aktivitäten von Missguided würden nun für eine Übergangszeit von etwa acht Wochen unter Leitung der vor wenigen Tagen berufenen Insolvenzverwalter fortgeführt, teilte die Frasers Group mit. Danach soll der Neuzugang als eigenständiger Geschäftsbereich in den Konzern integriert werden.

Missguided scheiterte zuvor mit mehreren Sanierungsversuchen

„Wir freuen uns, die langfristige Zukunft von Missguided sichern zu können“, erklärte Michael Murray, der CEO der Frasers Group, in einer Mitteilung. Das Label werde künftig von der „Stärke und Größe“ sowie den operativen Qualitäten des neuen Eigentümers profitieren. Mit seiner „digital ausgerichteten Herangehensweise an die aktuellen Trends in der Damenmode“ werde der E-Commerce-Spezialist zudem „zusätzliche Kenntnisse“ in den Gesamtkonzern einbringen.

Missguided war zuletzt wegen Lieferschwierigkeiten, höherer Kosten und sinkender Nachfrage in Schwierigkeiten geraten. Im vergangenen Dezember beteiligte sich der Investor Alteri an dem umstrittenen Fast-Fashion-Anbieter, um die Sanierung voranzutreiben. Die Probleme wurden dadurch aber nicht behoben: Im April trat Gründer und CEO Nitin Passi zurück, das Unternehmen machte sich auf die Suche nach weiteren Geldgebern, blieb dabei allerdings erfolglos. Nachdem einige Zulieferer die Zahlung ausstehender Forderungen angemahnt hatten, musste Missguided schließlich in dieser Woche ein Insolvenzverfahren beantragen.