Gerry Weber: Weitere Tochtergesellschaften insolvent
25. März 2025
Zwei Wochen nach der erneuten Insolvenz der Gerry Weber International GmbH haben nun auch drei Tochtergesellschaften des Unternehmens Insolvenzanträge beim Amtsgericht Bielefeld gestellt.
Betroffen sind die Gerry Weber DE GmbH, die E-Gerry Weber Digital GmbH und die Life-Style Fashion GmbH, wie das Unternehmen am Dienstag auf Anfrage von FashionUnited bestätigte. Die entsprechenden Anträge wurden am Montag eingereicht. Zum vorläufigen Sachverwalter wurde Rechtsanwalt Lucas Flöther bestellt, der bereits das Insolvenzverfahren der Gerry Weber International GmbH begleitet.
Auch deutsche Retail-Tochter erneut insolvent
Die für das deutsche Einzelhandelsgeschäft zuständige Gerry Weber DE GmbH hat eine vorläufige Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Die E-Gerry Weber Digital GmbH, Betreiberin des Onlineshops, hat hingegen eine vorläufige Regelinsolvenz beantragt. Der Online-Store des Bekleidungsanbieters bleibt bis auf Weiteres geschlossen, während das operative Geschäft fortgeführt wird. Für die Life-Style Fashion GmbH, die Wholesale-Kund:innen beliefert, wurde ebenfalls eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt.
Für die Tochtergesellschaften sind diese Insolvenzanträge nicht die ersten. Bereits am 20. April 2023 hatte die deutsche Retail-Tochter ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Im Zuge der damaligen Sanierung der Gerry Weber International GmbH lag der Fokus auf dem Großhandelsgeschäft, was zur Folge hatte, dass das Filialnetz in Deutschland verkleinert wurde. Zudem wurden 350 Vollzeitarbeitsplätze bei der Gerry Weber Retail GmbH sowie rund 75 Stellen bei der Gerry Weber International AG und der Life-Style Fashion GmbH abgebaut.
An der Gesamtsituation des Unternehmens ändere sich durch die erneuten Insolvenzanträge nichts, erklärte ein Sprecher gegenüber FashionUnited. Zudem bestätigte er, dass der Investor:innenprozess der Gruppe begonnen habe.
Mitte März meldete Gerry Weber bereits die dritte Insolvenz innerhalb von sechs Jahren. 2019 musste das Unternehmen nach gescheiterten Verhandlungen mit Banken und Gläubiger:innen über eine weitere Finanzierung einen Insolvenzantrag stellen. Das Verfahren wurde im April eröffnet. Im Februar desselben Jahres folgte der Insolvenzantrag der deutschen Retail-Tochter, die nun erneut betroffen ist. Nach Abschluss des Insolvenzverfahrens blieb dem Unternehmen jedoch wenig Zeit zum Durchatmen: Bereits im April 2023 musste sich die Gerry Weber International AG erneut sanieren und ihr deutsches Einzelhandelsgeschäft restrukturieren.