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Görtz im Sanierungsverfahren: schlechter Geschäftsverlauf und drohende Masseunzulänglichkeit

Von Ole Spötter

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Der Hamburger Flagship-Store von Görtz. Foto: Görtz

Die Umsätze des Hamburger Schuhhändlers lagen im ersten Quartal deutlich hinter den Erwartungen. Das hatte zur Folge, dass der zuständige Sachwalter Ende März beim Gericht eine drohende Masseunzulänglichkeit anzeigen musste. Das bestätigte das Hamburger Unternehmen gegenüber FashionUnited, nachdem mehrere Medien, darunter das Fachmagazin Schuhkurier, darüber berichteten.

Görtz befindet sich in einem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung. Im ersten Quartal 2023 gab es für den Einzelhändler einen “unerwartet schlechten Geschäftsverlauf”, heißt es aus Hamburg. Als Gründe für die gedämpfte Nachfrage im Schuhhandel nannte Görtz die “anhaltende Kaufzurückhaltung durch hohe Inflation, erheblich erhöhte Energiepreises und das schlechte Wetter der letzten Wochen”.

Geschäftsführung glaubt an Sanierung

Dennoch sind die Geschäftsführer Frank Revermann und Tobias Volgmann von einer Sanierung überzeugt und wollen diese fortsetzen. „Unsere Stores bleiben geöffnet und wir wollen weiterhin - mit oder ohne Rabattaktionen - möglichst viele Schuhe verkaufen. Dafür arbeiten alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Stores, in der Zentrale und in der Logistik mit hohem Engagement“, so Revermann.

Wenn eine Masseunzulänglichkeit in einem Eigenverwaltungsverfahren vorliegt, kann das Unternehmen zwar die Verfahrenskosten bezahlen, allerdings nicht die anderen Verbindlichkeiten, wie für Lieferanten und Dienstleister. Die Anzeige der drohenden Masseunzulänglichkeit könnte sich auf Sanierungsverfahren auswirken und eine Anpassung des Sanierungsplans zur Folge haben.

Das gerichtliche Sanierungsverfahren der Muttergesellschaft Ludwig Görtz GmbH und der operativen Tochtergesellschaften Görtz Retail GmbH und Görtz Logistik GmbH wurde im Oktober eröffnet und die Eigenverwaltung angeordnet. Daraufhin wurden mehrere Mietverträge für Filialen gekündigt. 80 Stores, darunter auch die Flagships in Düsseldorf und Frankfurt, müssen schließen.

Nachdem im Februar Görtz einen da noch unbekannten Investor gefunden hatte, wurde im März bekannt, dass die Gründerfamilie Görtz ihre Anteil am gleichnamigen Schuhhändler an das Investorenpaar Leonie und Burkhard von Wangenheim abgibt.

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