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Gute Zahlen im vierten Quartal: Abercrombie & Fitch sieht sich "auf dem richtigen Weg"

Von Jan Schroder

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Dem US-amerikanischen Bekleidungskonzern Abercrombie & Fitch ist im vierten Quartal 2015/16 etwas gelungen, was er schon seit Jahren nicht mehr geschafft hatte: Der Jugendmodespezialist konnte seinen Umsatz auf vergleichbarer Fläche steigern. Und dieser Meilenstein wurde nicht durch höhere, das Ergebnis belastende Rabatte erkauft. Das Unternehmen kam sogar mit geringeren Preisnachlässen aus als im Vorjahreszeitraum. So stieg auch der Gewinn deutlich. Die Unternehmensführung sieht in den positiven Zahlen erste Erfolge des umfassenden Umbauprogramms, das im vergangenen Jahr eingeleitet wurde.

„2015 war für uns ein Jahr des tiefgreifenden Wandels“, sagte Arthur Martinez, der das Unternehmen seit dem Rücktritt von CEO Mike Jeffreys im Dezember 2014 als Executive Chairman führt. „Wir haben eine neue Markenstruktur eingeführt, uns personell verstärkt und unsere wichtigsten Abläufe verbessert.“ Die Reformen, die neben Sparmaßnahmen auch eine neue Produktästhetik und Markenaussage zum Ziel haben, beginnen nun anscheinend Früchte zu tragen: „Unsere Zahlen für das vierte Quartal spiegeln weitere Fortschritte an mehreren Fronten“, so Martinez.

Der Konzernkonnte erstmals seit langer Zeit wieder ein flächenbereinigtes Umsatzwachstum erzielen

Der Gesamtumsatz des Unternehmens verfehlte im abgelaufenen Quartal, das am 30. Januar endete, das Vorjahresniveau nur knapp: Er sank um 0,6 Prozent auf 1,11 Milliarden US-Dollar. Das war aber nur dem starken US-Dollar und den zahlreichen Ladenschließungen im Rahmen des laufenden Sparprogrammes geschuldet: Auf vergleichbarer Fläche stiegen die Einzelhandelserlöse um ein Prozent. Damit konnte der Konzern erstmals seit langem bei dieser wichtigen Kennzahl wieder zulegen. Zu verdanken hatte er das seinem günstigen Konzept Hollister (+4 Prozent). Die Hauptmarke Abercrombie konnte den Rückgang wie schon in den Vorquartalen immerhin weiter eindämmen (-2 Prozent).

Aufgrund geringerer Vertriebskosten und der Tatsache, dass anders als im Vorjahr keine Wertberichtigungen und Restrukturierungskosten anfielen, stieg der operative Gewinn trotz negativer Währungseffekte deutlich: Mit 120,1 Millionen US-Dollar übertraf er den Vorjahreswert um 30,3 Prozent. Der auf die Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss wuchs um 30,1 Prozent auf 57,7 Millionen US-Dollar, der verwässerte Gewinn pro Aktie von 0,63 auf 0,85 US-Dollar.

Im laufenden Jahr sollen weitere sechzig Läden geschlossen werden

Im gesamten Geschäftsjahr 2015/16 verbuchte Abercrombie & Fitch damit einen Umsatz in Höhe von 3,52 Milliarden US-Dollar, sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Die Erlöse auf vergleichbarer Fläche sanken um drei Prozent, wobei sich die Zahlen von Quartal zu Quartal verbesserten . Der Nettogewinn nach Minderheitenanteilen schrumpfte trotz des starken Schlussquartals um 31,3 Prozent auf 35,6 Millionen US-Dollar. „Wir haben viel erreicht, müssen aber noch einige Fortschritte machen, um das volle Potenzial unserer Marken auszuschöpfen“, sagte Martinez. Angesichts schwieriger Rahmenbedingungen fallen die Aussichten für 2016 allerdings vorsichtig aus: Bei den Erlösen auf vergleichbarer Fläche werde das Vorjahresniveau voraussichtlich gehalten oder leicht verbessert, prognostizierte das Unternehmen.

Im laufenden Geschäftsjahr will Abercrombie & Fitch an seinen Strategien festhalten. So sollen weitere sechzig Läden in den USA geschlossen werden, wenn deren Mietverträge auslaufen. Im Gegenzug sind aber auch 15 reguläre Neueröffnungen geplant, davon zehn im Ausland, wobei die meisten auf den chinesischen Markt entfallen sollen. Außerdem will das Unternehmen etwa zehn neue Outlets eröffnen, die meisten davon in der Heimat. Insgesamt etwa siebzig Millionen US-Dollar will sich der Konzern in diesem Jahr die Flächenexpansion und die Renovierung bestehender Läden kosten lassen. Darüber hinaus sollen etwa siebzig Millionen US-Dollar in den Ausbau der Online- und Multichannel-Angebote sowie der IT-Strukturen investiert werden.

Foto: Abercrombie & Fitch
Abercrombie & Fitch