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H&M verteidigt Partnerfabriken nach Aufständen in Bangladesch

Von Marjorie van Elven

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Die H&M Group hat eine Erklärung zu den Unruhen in Bangladesch abgegeben, nachdem sie wegen der Zusammenarbeit mit Bekleidungsfabriken im Land kritisiert wurde. Im vergangenen Monat führten Tausende von Arbeitern einer Bekleidungsfabrik einen achttägigen Streik durch, in dem sie faire Löhne und sichere Arbeitsbedingungen forderten. Sie behaupteten, dass die Fabriken es versäumt hätten, eine vom Staat im September angekündigte Erhöhung des Mindestlohns umzusetzen. Die Polizei benutzte Gummigeschosse, Wasserwerfer und Tränengas, um die Demonstration aufzulösen. Dabei wurde eine Person getötet und Dutzende verletzt. Der Streik endete, nachdem eine Einigung von einem Gremium aus Arbeitern, Regierungsvertretern, Fabrikanten und Gewerkschaftsführern unterzeichnet wurde. Seitdem wurden jedoch etwa 7.000 Arbeiter wegen ihrer Teilnahme am Streik entlassen, berichteten mehrere internationaler Medien.

"Auch wenn wir die Frustrationen der Textilarbeiter verstehen und voll und ganz nachvollziehen können, können wir Vandalismus und Gewalt nicht als Mittel zum Zweck unterstützen. Wir setzen uns nachdrücklich für eine friedliche Konfliktlösung für alle Parteien in allen Situationen ein und verstehen uns als Mittler, dies zu ermöglichen", schrieb das Unternehmen auf seiner Website.

"Deshalb haben wir im Rahmen der Globalen Rahmenvereinbarung zusammen mit der globalen Gewerkschaft IndustriALL und der schwedischen Gewerkschaft IF Metall nationale Überwachungsausschüsse gebildet; Plattformen, die aus lokalen Gewerkschaftsvertretern und lokalen Mitarbeitern der H&M-Gruppe bestehen und eine friedliche Konfliktlösung innerhalb unserer Lieferkette unterstützen", fügte das schwedische Unternehmen hinzu, eines der größten Fast-Fashion-Unternehmen der Welt.

Drei der über 200 Fabriken, die in dem Niedriglohnland für H&M produzieren, sollen Demonstranten entlassen haben. Die H&M-Gruppe bezieht seit über 30 Jahren Produkte aus Bangladesch. Im Dezember teilte das Unternehmen FashionUnited in einer E-Mail mit, dass sein Engagement für seine Produktionsmärkte, einschließlich Bangladesch, "langfristig" sei.

In der aktuellen Erklärung sagt H&M:"Wir verstehen, dass Bekleidungsarbeiter kürzlich aus drei Fabriken entlassen wurden, die unter anderem für die H&M Group produzieren, und wir beobachten die Situation genau, um sicherzustellen, dass die jetzt unterzeichneten Dokumente und Vereinbarungen von allen Parteien anerkannt und genehmigt werden".

Was passiert in Bangladesch?

Bangladesch ist nach Angaben der Welthandelsorganisation der zweitgrößte Exporteur von Bekleidung. Der Bekleidungsexport brachte dem Land 2017 rund 30 Milliarden US-Dollar ein. Aber die niedrigen Preise, die so viele globale Modefirmen in das Land locken, beruhen auf extrem niedrigen Löhnen und unsicheren Arbeitsbedingungen: Vor fünf Jahren wurden beim Einsturz des Gebäudes Rana Plaza in Dhaka 1.134 Arbeiter getötet. Den Arbeitern wurde befohlen, weiterzuarbeiten, obwohl bekannt war, dass das Gebäude nicht sicher ist. Eine Reihe von Berichten, Filmen und Dokumentationen, darunter die weltberühmte Dokumentation The True Cost, geben Aufschluss über die Arbeitsbedingungen der Arbeiter in der Bekleidungsfabrik in Bangladesch seit damals.

Nach der Katastrophe gründeten mehr als 200 Bekleidungsunternehmen eine gemeinnützige Organisation zur Verbesserung der Arbeitssicherheit in Bangladesch. Die Initiative mit dem Namen Bangladesh Accord on Fire and Building Safety wurde vom Obersten Gerichtshof von Bangladesh im vergangenen Jahr aufgefordert, das Land zu verlassen. Der Zusammenschluss hat gegen die Entscheidung Berufung eingelegt und die endgültige Entscheidung ist für Ende dieses Monats geplant.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Bilder: Mit freundlicher Genehmigung des Bangladesh Accord

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