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Kering: Konzentration auf Luxusmarken beflügelt Umsatz im ersten Quartal

Von Jan Schroder

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Der französische Konzern Kering SA setzt ganz auf seine Luxus-Marken. Zu diesem Zweck hat er nicht nur die Trennung von seiner zuletzt wieder sehr erfolgreichen deutschen Sportartikel-Tochter Puma beschlossen, sondern auch die Marken Volcom und Stella McCartney zum Verkauf freigegeben. Im ersten Quartal 2018 wurde klar, was sich der Konzern von dieser Strategie verspricht: Die meisten seiner exklusiven Labels erleben angesichts günstiger Marktbedingungen aktuell einen regelrechten Boom.

Mit dem neuen Profil als „reines Luxusunternehmen“ habe Kering die ohnehin gute Branchenentwicklung sogar übertroffen, erklärte Konzernchef François-Henri Pinault. Der „außergewöhnliche Schwung“ beim Umsatzwachstum sei im ersten Vierteljahr beibehalten worden.

Erstmals berücksichtigte Kering in seinem am Dienstagabend vorgelegten Zwischenbericht nur noch Geschäftsbereiche, auf die sich der Konzern auch in Zukunft konzentrieren will. Obwohl Puma, Volcom und Stella McCartney formal noch zur Unternehmensgruppe gehören, flossen die Umsatzanteile der Marken nicht mehr in die Berechnung ein. Der Umsatz aus fortgeführten Geschäftsfeldern – also im Wesentlichen Luxusmarken wie Gucci, Yves Saint Laurent und Bottega Veneta – belief sich in den ersten drei Monaten auf 3,11 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahresquartal bedeutete das eine Steigerung um 27,1 Prozent. Die starke Kursentwicklung des Euro verhinderte sogar eine noch höhere Wachstumsrate: Währungsbereinigt stiegen die Erlöse um 36,5 Prozent.

Überdurchschnittliche Zuwächse im eigenen Einzelhandel konnte Kering in Nordamerika (währungsbereinigt +54,3 Prozent) und im asiatisch-pazifischen Raum (währungsbereinigt +42,2 Prozent) erzielen. Insgesamt stiegen die Erlöse in den eigenen Boutiquen währungsbereinigt um 39,9 Prozent. Im Online-Geschäft wurde der Umsatz nach Angaben des Konzerns sogar mehr als verdoppelt.

Gucci glänzt erneut mit einem bemerkenswerten Umsatzplus

Glänzend entwickelte sich erneut das Label Gucci: Sein Umsatz stieg um 37,9 Prozent (währungsbereinigt +48,7 Prozent) auf 1,87 Milliarden Euro. Zweistellig zulegen konnte auch Yves Saint Laurent mit einem Plus von 12,0 Prozent (währungsbereinigt +19,6 Prozent) auf 408,2 Millionen Euro.

Das lange schwächelnde Label Bottega Veneta durchläuft weiterhin ein Restrukturierungsprogramm. Sein Umsatz schrumpfte um 6,8 Prozent auf 261,2 Millionen Euro. Bereinigt um Wechselkursveränderungen konnte das Vorjahresniveau immerhin geringfügig übertroffen werden (+0,7 Prozent). Die kleineren Luxusmarken des Konzerns – darunter Balenciaga, Alexander McQueen, Pomellato und Boucheron – kamen zusammen auf 463,3 Millionen Euro, was einer Steigerung um 31,0 Prozent (währungsbereinigt +37,9 Prozent) entsprach.

Die Jahreshauptversammlung soll am Donnerstag die Trennung von Puma beschließen

Am Donnerstag will Kering nun auf der Jahresversammlung die Trennung von Puma einleiten. Die Aktionäre sollen dann einem Januar vorgestellten Plan zustimmen, der vorsieht, Puma-Aktien als Sonderdividende an die Anteilseigner auszugeben. Damit will der Konzern seinen Anteil an Puma von 86 auf 15 Prozent reduzieren und den Sportartikler, der nach einem radikalen Restrukturierungsprogramm wieder auf Erfolgskurs ist, in die Unabhängigkeit entlassen. Außerdem hat Kering bereits mit der Designerin Stella McCartney vereinbart, dass sie die 50-Prozent-Beteiligung an ihrem gleichnamigen Label zurückkaufen wird. Der Verkauf von Volcom ist ebenfalls beschlossene Sache, ein neuer Eigentümer ist derzeit aber noch nicht gefunden.

Foto: Gucci Facebook-Page
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