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Kering vollzieht Rückzug bei Puma

Von DPA

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Der Eingang des ehemaligen Lanennec-Krankenhauses in Paris, das heute der Hauptsitz von Kering und Balenciaga ist. Bild: Francois Guillot / AFP

Puma -Großaktionär Kering hat den Sportartikelhersteller in die Freiheit entlassen. Am Mittwoch wurde der bereits Anfang des Jahres angekündigte Teilausstieg des französischen Luxuskonzerns bei dem fränkischen Unternehmen wirksam. Die Puma-Aktie schickt das auf den höchsten Stand in der mehr als als 30-jährigen Börsengeschichte des deutschen Sportartikelherstellers. Auch die Papiere von Konkurrent Adidas profitierten von der guten Stimmung und wurden mit nach oben katapultiert.

Die Franzosen hatten ihre Trennungsabsichten bereits im Januar kundgetan. Sie wollen sich fortan wieder stärker auf ihre Luxustöchter Gucci, Brioni oder Saint Laurent konzentrieren. Nach der Zustimmung der Kering-Hauptversammlung Ende April, wurde die Trennung nun umgesetzt. Kering gibt rund 70 Prozent seines Puma-Anteils in Form einer Sachdividende ab. Dadurch schrumpft die Beteiligung von Kering, die einmal bei 86 Prozent lag, auf knapp 16 Prozent. Gleichzeitig erhöht sich der Streubesitz der im SDax notierten Puma SE auf 55 Prozent.

Puma-Aktien werden dadurch wieder für Investoren interessanter, zudem steigen die Chancen auf eine Rückkehr in den MDax, aus dem sie wegen des vormals geringen Anteils an frei handelbaren Aktien abgestiegen waren. Für die Puma-Aktie ging es am Mittwoch bis auf den Rekordwert von 447,50 Euro in die Höhe. Die Aktien von Adidas gewannen im Kielwasser dieser Entwicklung gut 2 Prozent und erklommen den Spitzenplatz im Dax.

Puma werde erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder investierbar, lobte Analystin Zuzanna Pusz von der Privatbank Berenberg in einer Studie. Ihr Kursziel von 525 Euro räumt Puma-Aktien weitere knapp 20 Prozent Aufwärtspotenzial ein.

Die Wachstumschancen seien nach dem Großausstieg der Franzosen sehr gut, so die Expertin. Eine Analyse von rund 1000 Unternehmen, die in den vergangenen zehn Jahren abgespalten wurden, habe ergeben, dass sich deren Aktien im Jahr nach der Trennung im Schnitt um 11 Prozent besser entwickelt hätten als der Gesamtmarkt. Puma erfülle die typischen Merkmale solcher Abspaltungen.

Kering (damals noch PPR) war vor gut zehn Jahren bei Puma eingestiegen, um sich neben dem Luxus mit Sportlifestyle ein weiteres Standbein aufzubauen. Die Franzosen mussten in den vergangenen Jahren aber viel Geduld aufbringen, denn Puma hatte an Zugkraft verloren und musste wieder auf Spur gebracht werden. Inzwischen laufen die Geschäfte aber wieder rund. Unter dem jetzigen Puma-Chef Björn Gulden fühlt sich das Unternehmen wieder stark genug, um Branchengrößen wie Adidas oder Nike die Stirn zu bieten.

Bei Puma freut man sich über die nun anbrechende Ära. Auch wenn Kering Puma bisher schon stets große Freiheit gegeben habe, könne man nun Entscheidungen noch schneller treffen, hatte Puma-Chef Gulden gesagt. Die Franzosen bleiben aber weiter für Puma wichtig. Die Holdinggesellschaft von Kering-Boss François-Henri Pinault, Artémis, wird nach der Verteilung der Aktien rund 29 Prozent der Aktien halten. (dpa)

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