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Kik verpflichtet sich zu Pakistan Accord

Von Simone Preuss

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Bekleidungsarbeiterinnen in der LEED-zertifizierten Fabrik Green Smart Shirts Ltd. in Gazipur, Bangladesch. Bild: Sumit Survawanshi für FashionUnited.

Angesichts von Bränden und Arbeitsunfällen in den Bekleidungsfabriken Pakistans werden die Rufe nach einem Pakistan Accord immer lauter. Dieser ist eine Erweiterung des „International Accord on Health and Safety in the Textile and Garment Industry“, die pakistanische Gewerkschaften der Bekleidungsindustrie bereit seit 2018 fordern.

Grundlage ist der Bangladesh Accord on Fire and Building Safety, der 2013 ins Leben gerufen wurde und zusammen mit der Alliance for Bangladesh Worker Safety und Initiativen vor Ort dazu geführt hat, dass die Bekleidungsindustrie des Landes in nur zehn Jahren komplette saniert wurde. Die Fakten sprechen für sich: Seit der Gründung des Accords gab es in Bangladesch keine großen Unfälle in der Bekleidungs- und Textilindustrie mehr.

Jetzt sieht es so aus, als käme das unabhängige, rechtsverbindliche Abkommen auch in Pakistan zu Stande, rechnen die mit den Verhandlungen betrauten Expert:innen doch mit einer baldigen Übereinkunft. Auch die ersten Bekleidungsunternehmen haben ihre Unterstützung angekündigt, allen voran der Textildiscounter Kik.

Kik verpflichtet sich als Erstunterzeichner

Kik-CEO Patrick Zahn, der jüngst auf Inspektionsreise in Pakistan unterwegs war, begrüßte den bevorstehenden Abschluss der Verhandlungen und kündigte an, dass sein Unternehmen als eines der ersten das Abkommen unterschreiben werde.

„In den letzten fünf Jahren haben wir mit unserer ‚Pakistan Building Safety Initative‘ bereits viel in den Bereichen Brandschutz und elektrischer Sicherheit erreicht. Mit dem Accord Pakistan können wir gemeinsam mit vielen anderen Akteuren für bessere Standards in der Textilproduktion sorgen“, kommentiert Zahn in einer Mitteilung, und wies auch auf dessen Wichtigkeit und Notwendigkeit in Bezug auf das neue Lieferkettengesetz hin.

Aufgrund der Gebäudesicherheitsinitiative, die KiK 2017 aufsetzte, verfügt das Unternehmen bereits über substanzielle Erfahrungen in Pakistan. Das südasiatische Land ist nach Bangladesch einer der wichtigsten Exporteure von Textilien. Zahn fordert daher die am Abkommen beteiligten Fabrikbesitzer, Gewerkschaften und Handelsunternehmen auf „kurz vor Erreichen des Ziels letzte Eigeninteressen zurückzustellen und im Sinne der tausenden Mitarbeitenden eine schnelle und umfassende Lösung herbeizuführen“.

Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, erklärte Zahn eine Selbstverpflichtung fürnsein Unternehmen und unterzeichnete am Donnerstag, dem 8. Dezember 2022, im Beisein des deutschen Generalkonsuls Rüdiger Lotzein ein „Memorandum of Understanding“ mit den Akteur:innen vor Ort.

„Ich begrüße, dass wir mit dem Accord kurz vor einem Durchbruch stehen. Ich appelliere an alle Beteiligten, nun rasch den Weg freizumachen. Mit den geplanten Sicherheitsschulungen, Beschwerdemechanismen und Gesundheitskomitees können wir über eine Million Textilarbeiter:innen in 700 Fabriken erreichen“, so Zahn.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie in Pakistan beschäftigt rund 4,2 Millionen Arbeiter:innen - ein Großteil (2,2 Millionen Menschen) von ihnen stellt Bekleidung her; 1,8 Millionen Textilien, und 200.000 sind in der Schuh- und Lederindustrie beschäftigt.

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