Lenzing: 200 Millionen Euro Investition in Asien für Klimaneutralität
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Der österreichische Faserproduzent Lenzing AG plant, mehr als 200 Millionen Euro in seine Produktionsstandorte in Purwakarta (Indonesien) und Nanjing (China) zu investieren, um bestehende Kapazitäten für Standardviscose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern umzuwandeln. In Nanjing wird mit dieser Investition der erste Produktionsstandort für holzbasierte Cellulosefasern in China geschaffen, der vollständig auf Kohle als Energiequelle verzichtet. Mittels innovativer gasbasierter Blockheizkraft werden über 200.000 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart. Gleichzeitig wird durch die Konvertierung einer Linie von Standardviscose auf 35.000 Tonnen Modalfasern der Marke Tencel bis Ende 2022 das gesamtes Portfolio des chinesischen Faserwerks aus nachhaltig erzeugten Spezialfasern bestehen, so Lenzing. Im indonesischen Purwarkata investiert das Unternehmen in die Senkung der CO2-Emissionen und der Luft- und Wasseremissionen und wird so seine gesamte Viscoseproduktion in Indonesien auf die Standards des EU Ecolabels bringen. Damit wird der Standort in Indonesien ab 2023 zu einem reinen Spezialviscose-Anbieter. Die Kapazitäten für Standardviscose werden mit diesem Schritt in Kapazitäten für Fasern der Marke Lenzing Ecovero für textile Anwendungen und in Lenzing Viscose Eco Fasern für Körperpflege- und Hygieneanwendungen umgewandelt.
Lenzing will Treibhausgasemissionen bis 2030 halbieren
Die jüngsten Investitionen tragen zur Einhaltung von Lenzings Ziel bei, die Treibhausgasemissionen pro Tonne Produkt bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren, senken sie doch den Netto-CO2-Ausstoß an beiden Standorten um mehr als 320.000 Tonnen beziehungsweise 18 Prozent gegenüber 2017. Darüber hinaus werden Schwefelemissionen um mehr als 50 Prozent im Vergleich zu 2019 reduziert. „Mit unseren ambitionierten Klimazielen in Richtung einer CO2-freien Zukunft sind wir ein absoluter Vorreiter in der produzierenden Industrie und speziell in der Faserbranche. Unsere Investitionen in China und Indonesien sind Ausdruck unserer Verantwortung sowie unserer Überzeugung, dass Shareholder-Value mit Nachhaltigkeitsinvestitionen gezielt gesteigert werden kann. Diese Investitionen sind ein wichtiger Schritt in Richtung unserer strategischen Ziele für 2024“, kommentiert Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe, in einer Pressemitteilung. Gemeinsam mit dem Lyocellprojekt in Thailand wird Lenzing seinen Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz bereits bis 2023 auf deutlich über die angestrebten 75 Prozent steigern, was wiederum ein wichtiger Schritt zur Erreichung des EBITDA-Ziels von 800 Millionen Euro bis 2024 ist. „Wir sind und bleiben langfristig ein verlässlicher Partner für die globalen Textil- und Vliesstoffhersteller. Der strategische Fokus auf Spezialfasern entspricht voll und ganz der wachsenden Marktnachfrage nach nachhaltiger Viskose“, erklärt Stephan Sielaff, Mitglied des Vorstandes von Lenzing.