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Lenzing schreibt weiterhin rote Zahlen und kündigt zusätzliche Sparmaßnahmen an

Von Jan Schroder

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Produktionsstätte am Stammsitz in Lenzing Bild: Lenzing AG, Fotograf: Franz Neumayr

Der österreichische Faserhersteller Lenzing AG leidet weiterhin unter den widrigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Am Freitag meldete das Unternehmen einen Umsatzrückgang und hohe Verluste in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2023. Gleichzeitig kündigte es weitere Sparmaßnahmen an. So sollen auch zahlreiche Stellen gestrichen werden.

Der Faserhersteller leidet unter dem anhaltend schwachen Marktumfeld

In den Monaten Januar bis September erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz in Höhe von 1,87 Milliarden Euro. Damit sanken die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,3 Prozent.

Die „erwartete Erholung“ der für den Faserproduzenten relevanten Märkte sei bisher ausgeblieben, räumte das Unternehmen in einer Mitteilung ein. Insbesondere die „nach wie vor stark erhöhten Rohstoff- und Energiekosten auf der einen und sehr verhaltene Nachfrage auf der anderen Seite“ hätten die Geschäftsentwicklung belastet.

Die Auswirkungen des schwache Marktumfelds ließen auch auf das Ergebnis abrutschen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 219,1 Millionen Euro und lag damit um 16,7 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust in Höhe von 96,7 Millionen Euro, nachdem der Konzern im Vorjahreszeitraum noch einen Überschuss von 74,9 Millionen Euro erzielt hatte.

Lenzing plant umfangreiche Stellenstreichungen

Angesichts der anhaltend schwachen Entwicklung intensivierte das Unternehmen seine Reformbemühungen. Zusätzlich zum vor einem Jahr eingeleiteten Sparprogramm verkündete der Konzern nun weitere Maßnahmen. So sei geplant, die Personalkosten durch den Abbau von „rund 500 Vollzeitäquivalenten“ um bis zu 30 Millionen Euro zu senken.

Die angestrebten Einsparungen sollen nach Angaben des Unternehmens „durch eine Nichtbesetzung der durch Pensionierungen und natürliche Fluktuation freiwerdenden Stellen sowie einen Stellenabbau bewerkstelligt werden“. Für die österreichischen Standorte in Lenzing und Heiligenkreuz werde „derzeit mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan, dessen Umsetzung im ersten Quartal 2024 beginnen soll, verhandelt“, heißt es in einer Mitteilung.

Von den nun beschlossenen Maßnahmen erhofft sich der Vorstand insgesamt „jährliche Kosteneinsparungen von mehr als 100 Millionen Euro, wovon ca. 50 Prozent ab dem kommenden Geschäftsjahr wirksam sein werden“. Übergeordnetes Ziel des Konzerns sei es, eine „langfristig deutlich gesteigerte Widerstandsfähigkeit gegen Krisen“ und eine „höhere Agilität bei Marktveränderungen“ zu gewährleisten, erklärte Lenzing.

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