Neue Arbeitsplätze: Lenzing und Palmers erhöhen Kapazität der Schutzmaskenproduktion
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Der österreichische Faserhersteller Lenzing AG hat schnell auf das Gebot der Stunde reagiert und vor zwei Wochen zusammen mit der Wiener Palmers Textil AG das neue Unternehmen Hygiene Austria LP GmbH in Wiener Neudorf gegründet, das sich in Zeiten von Covid-19 ganz der Herstellung von Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) für den österreichischen und europäischen Markt konzentriert. Jetzt wurde das Produktsortiment um die für Pflegepersonal empfohlenen FFP2-Masken erweitert.
„Die Corona-Krise war ein notwendiger Weckruf, um uns wieder mehr auf unsere heimische Produktion zu konzentrieren. Die Hygiene Austria hat den Bedarf schnell erkannt und mit der Gründung des österreichischen Unternehmens nicht nur rasch Hilfe geboten, sondern auch den Wirtschaftsstandort Österreich gestärkt“, kommentiert Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck in einer Pressemitteilung des Unternehmens vom Freitag.
Die Nachricht von der neuen Firmengründung, an der die Lenzing AG 50,1 Prozent und die Palmers Textil AG 49,9 Prozent hält, wurde gut angenommen und die ersten Bestellungen gingen bereits ein: „Das mediale Echo war enorm und binnen weniger Stunden haben sich zahlreiche Unternehmen bei uns gemeldet, um Bestellungen in Millionenhöhe zu ordern“, bestätigt Stefan Doboczky, CEO der Lenzing AG, in der Mitteilung.
Hygiene Austria produziert MNS, OP-Schutzmasken und FFP2-Halbmasken
In den letzten Wochen haben die Lenzing AG und Palmers Textil AG mehrere Millionen Euro in die moderne Produktionsinfrastruktur am Standort Wiener Neudorf investiert und sich die entsprechenden Rohstoffe zur Schutzmaskenproduktion gesichert. Begonnen wurde die Produktion mit MNS und OP-Schutzmasken der Klasse EN14683 Ende April und bereits zwei Wochen später um partikelfiltrierende FFP2-Halbmasken erweitert.
„Der Unterschied zwischen einer Mund-Nasen-Maske und einer FFP2-Maske liegt darin, dass letztere Partikel aus der Atemluft filtern kann und vorwiegend im Gesundheitsbereich als persönliche Schutzausrüstung verwendet wird. FFP2-Masken unterliegen gesetzlichen Regelungen und müssen speziellen Prüfkriterien entsprechen“, erklärt Luca Wieser, Vorstand der Palmers Textil AG. „Die Mund-Nasen-Maske dient dem privaten Gebrauch als mechanische Barriere und soll im Rahmen des achtsamen Umgangs mit den Mitmenschen vor einer Tröpfcheninfektion durch Sprechen, Niesen und Husten schützen“, ergänzt Matvei Hutman, Vorstand der Palmers Textil AG.
Kapazität soll von 12 Millionen Stück auf 25 Millionen Stück pro Monat steigen
Ebenso sollen die Kapazitäten des neuen Produktionsstandortes in Niederösterreich ausgeweitet werden: „Mit unseren Maschinen können derzeit 12 Millionen Stück Mund-Nasen-Masken pro Monat produziert werden, wobei in einer weiteren Ausbaustufe rund 25 Millionen Stück produziert werden. Aufgrund der guten Auftragslage wurden weitere Maschinen in die Produktion aufgenommen. Die Lieferzeiten betragen wenige Tage und die Verfügbarkeit ist aufgrund der hohen Tagesproduktion stets gewährleistet“, fügt Tino Wieser, Vorstand der Palmers Textil AG, hinzu. Dieser Schritt schafft auch rund 100 weitere Arbeitsplätze.
„Derzeit herrscht weltweit ein enormer Versorgungsengpass an hochwertigen medizinischen Schutzmasken. Daher danke ich den Kooperationspartnern der Lenzing AG und der Palmers Textil AG, dass sie sich für den Standort in Niederösterreich für ihre Maskenproduktion entschieden haben. Auf diese Weise konnte sich Österreich schnell aus der Abhängigkeit vom Weltmarkt lösen und eine eigenständige Produktion etablieren. Deshalb haben wir das Projekt als Land Niederösterreich von Anfang an umfassend begleitet“, betont Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger.
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Fotos: hygiene-austria.at