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Materialregenerator Reju eröffnet erstes Polyesterwerk in Frankfurt

Von Simone Preuss

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Ist eine erneute Nutzung des Kleiderbergs möglich? KI-generiertes Bild zur Illustration. Bild: Alicia Reyes Sarmiento//FashionUnited

Es gibt einen neuen Akteur in der Welt des Textilrecyclings: Reju, ein Unternehmen, das Alttextilien zu neuen Textilien aufbereitet, wurde erst vor 12 Monaten in Paris gegründet. Jetzt hat der zum französischen Ingenieur- und Technologieunternehmen Technip Energies gehörende Materialregenerator seinen ersten „Regeneration Hub Zero“ in Frankfurt am Main eröffnet. In einer Welt, in der nur ein Prozent aller Textilien recycelt werden und vielversprechende Unternehmen gezwungen sind, sich neu zu aufzustellen — Renewcell ist jetzt Circulose und Soex sucht nach einem Investor — ist das in der Tat eine gute Nachricht.

Reju zufolge ist das Problem die Lösung — laut der britischen Vogue gibt es derzeit genug Textilien, um nie wieder neue herzustellen — daher will das Unternehmen „unendliche Möglichkeiten mit endlichen Ressourcen erschließen“. Durch die Rückgewinnung von Textilabfällen, bevor sie zu Abfall werden, durch die Regenerierung von Textilien zu Materialien, die sich besser anfühlen und besser funktionieren als neue, und durch die Wiederverwendung von Textilien, damit sie unendlich oft verwendet werden können. Das alles mit einer Technologie, die von der IBM-Forschung entwickelt wurde.

Und das Unternehmen ist nicht allein - Reju arbeitet vor allem mit Marken, Sortierer- und Sammelbetrieben, Garnspinnereien und Polymerherstellern zusammen und wird von Investor:innen, gemeinnützigen Organisationen, Einzelhandelsunternehmen, Logistikanbietenden, lokalen Behörden und Verbänden unterstützt. Letztlich auch von Verbraucher:innen, politischen Entscheidungsträger:innen, Regierungs- und Regulierungsbehörden, Bildungseinrichtungen und kulturellen Einflussnehmer:innen.

„Technip Energies verfügt über mehr als 65 Jahre Erfahrung im Ingenieurwesen. Wir sind in 34 Ländern vertreten. Das Unternehmen hat seine Kompetenz bei der Beschleunigung von Klimalösungen unter Beweis gestellt, indem es Ingenieurs- und Konstruktionsfähigkeiten mit technologischem Know-how auf dem Weg zu einer weniger kohlenstoffabhängigen Wirtschaft von morgen kombiniert“, erklärt Alain Poincheval, COO von Reju und seit 35 Jahren in leitender Position bei Technip Energies, in einer Pressemitteilung.

Reju Polyester will wachsenden Polyesterhaufen aufarbeiten

Die neue Betriebseinheit wird dazu beitragen, dass ab 2025 Reju Polyester geliefert werden kann, das aus Polyesterabfällen hergestellt wird, die sonst auf der Mülldeponie landen oder verbrannt würden. Angesichts der Tatsache, dass Polyester Baumwolle bereits vor einem Vierteljahrhundert als meistverwendetes Material in der Modebranche ersetzt hat, sollte dies ein guter Anfang sein.

„Wir beginnen mit dem dringendsten Problem bei Textilabfällen - Polyester“, bestätigt Reju-CEO Patrik Frisk, ein Branchenveteran und ehemaliger CEO von Under Armour und der Aldo Group sowie ehemalige Führungskraft der VF Corp.

„Die Welt produziert jedes Jahr 92 Millionen Tonnen Textilabfälle, von denen weniger als ein Prozent recycelt werden. Es handelt sich um ein System, das endliche Ressourcen ausbeutet und Textilabfälle erzeugt, ohne Verantwortung für das Ende des Lebenszyklus zu übernehmen. Reju wird dies ändern, indem wir durch wichtige Partnerschaften auf der ganzen Welt ein neues System auf den Weg bringen. Wir werden Infrastruktur aufbauen, Technologie skalieren, Vorschriften einhalten und letztendlich der Textilindustrie helfen, sich weiterzuentwickeln und eine Verhaltensänderung zu ermöglichen. Unser Regeneration Hub Zero in Frankfurt ist ein wichtiger Meilenstein, der zeigt, wie diese fortschrittliche Technologie das globale Textilabfallproblem angeht“, fügt Frisk hinzu.

Das Unternehmen wird auch die Rückverfolgbarkeit von Textil zu Textil garantieren - ein weiteres Muss. Reju Polyester hat einen um 50 Prozent geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck als neues Polyester und das Unternehmen hat sich verpflichtet, „ein Produkt auf den Markt zu bringen, das nachweislich sauberer ist und unendlich oft regeneriert werden kann“, so die Pressemitteilung.

Weitere Informationen über Reju Polyester und seine Ökobilanz sind auf der Website des Unternehmens zu finden.

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