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Missstände in der britischen Textilindustrie: Auch Quiz hat nun ein Zulieferer-Problem

Von Jan Schroder

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In der vergangenen Woche sorgten soziale Missstände bei Zulieferern des britischen Bekleidungsanbieters Boohoo Group für einen Skandal. Nun hat auch der Konkurrent Quiz Plc. mit ähnlichen Vorwürfen zu kämpfen: Die Tageszeitung The Times berichtete am Wochenende über Verstöße gegen die staatlichen Mindestlohnregeln bei einem Textilunternehmen in der britischen Industriestadt Leicester, das Kleidung für Quiz produziert. Der Aktienkurs des Fast-Fashion-Anbieters brach daraufhin zwischenzeitlich um mehr als zwanzig Prozent ein.

In einer Mitteilung zeigte sich Quiz am Montag „äußerst besorgt“ über die im Artikel enthüllten Informationen. Das Unternehmen sei „der Presse sehr dankbar, dass sie sie die mutmaßlichen Verstöße sichtbar gemacht hat“, heißt es dort. Sollten die Vorwürfe zutreffen, wären die Vorgänge „völlig inakzeptabel“. Dem Times-Bericht zufolge war in der betreffenden Fabrik einer Reporterin, dies sich als Arbeitssuchende ausgegeben hatte, ein Stundenlohn von drei Britischen Pfund angeboten worden. Der gesetzlichen Mindestlohn für über 24 Jahre alte Arbeitnehmer liegt in Großbritannien bei 8,72 Britischen Pfund.

Quiz erklärte, bereits eine eigene Untersuchung der Vorfälle eingeleitet und die Zusammenarbeit mit dem betreffenden Zulieferer bis zum Abschluss dieser Ermittlungen ausgesetzt zu haben. „Nach unserer ersten Überprüfung glauben wir, dass einer der in Leicester ansässigen Quiz-Lieferanten einen Subunternehmer eingesetzt und damit unmittelbar gegen vorausgegangene Anweisungen von Quiz verstoßen hat“, erklärte das Unternehmen. Bei diesem Subunternehmer sei es zu den mutmaßlichen Verstößen gekommen.

Angesichts der Vorwürfe kündigte Quiz zudem an, seine Zulieferer künftig noch genauer zu prüfen. Sollten diese gegen den Ethikcode des Unternehmens verstoßen, würden die Geschäftsbeziehungen beendet, erklärte der Bekleidungsanbieter. Zudem will Quiz nun ein externes Partnerunternehmen damit beauftragen, häufigere Überprüfungen der Lieferanten in der Region Leicester vorzunehmen. Dort sind auch die in den Boohoo-Skandal verwickelten Firmen ansässig.

Foto: Quiz plc.

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