• Home
  • Nachrichten
  • Business
  • Menschenrechte: Modemarken appellieren an Regierung in Kambodscha

Menschenrechte: Modemarken appellieren an Regierung in Kambodscha

Von Simone Preuss

Wird geladen...

Scroll down to read more
Business

Zwanzig Bekleidungsunternehmen, darunter Adidas, Esprit, Gap, Kik, Levi Strauss, Nike, PVH und die VF Corporation, haben sich in einem offenen Brief an den Premierminister von Kambodscha ,Samdech Hun Sen, gewandt um ihre Bedenken über einen „abnehmenden Respekt für Arbeitsrichtlinien“ im Land zum Ausdruck zu bringen.

Im Brief zeichnen die Unternehmen den Erfolg von Kambodschas Bekleidungsindustrie nach, der einherging mit der Annahme starker, wie von der Internationalen Arbeitsorganisation vorgegeben, Arbeitsrichtlinien. Und hier wiesen sie insbesondere auf das Programm Better Factories Cambodia (BFC) hin, das die Regierung Kambodschas seit 2001 unterstützt.

Dieses führte dazu, dass zunächst die Bekleidungsindustrie und dann auch die Schuh- und Reisewarenbranche exponentiell wuchsen und inzwischen mehr als ein Drittel (43 Prozent) des Bruttoinlandsprodukts Kambodschas ausmachen beziehungsweise mit einem Volumen von 9,5 Milliarden US-Dollar (knapp 8,5 Milliarden Euro) die Hälfte aller Exporte. Die Unternehmen verweisen auch auf die Handelsvorteile, die Handelspartner wie Europa, Kanada und die USA eingeräumt und so die Beschaffungsentscheidungen etlicher Unternehmen zugunsten Kambodschas haben ausfallen lassen.

„Wir sind besorgt darüber, dass die Arbeits- und Menschenrechtssituation in Kambodscha ein Risiko für die Handelspräferenzen für Kambodscha darstellt. Vor kurzem hat die Europäische Union ihren Beschluss bekannt gegeben, die Vorteile von Kambodschas ‘Everything but Arms’-Initiative zu überprüfen. Mitglieder des US-Kongresses haben Gesetzesvorlagen vorgelegt, die von der US-Regierung verlangen würden, Kambodschas Vorteile des ‘Generalized System of Preferences’ (GSP) zu prüfen, da sie auf der Einhaltung von Arbeitsnormen basieren, einschließlich der Vereinigungsfreiheit und anderer Fragen im Zusammenhang mit der Achtung der Menschenrechte in Kambodscha“, so die unterzeichnenden Unternehmen.

Sie enden mit einem Verweis auf einen vorherigen, unbeantwortet gebliebenen Brief vom 1. November 2018, in dem Vorschläge für eine Verbesserung der Lage gemacht wurden. Sie verweisen auch darauf, dass viele von ihnen bereits seit der Etablierung des Bekleidungssektors in Kambodscha Mitte der 90er Jahre im Land fertigen lassen und daher nicht nur zum Exporterfolg des Landes beitragen, sondern sich auch Gedanken um dessen Zukunft machen.

Foto: Brief der Unternehmen

Arbeitsrecht
Beschaffung
Kambodscha