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Nach mageren Quartalszahlen: PVH senkt Prognosen und verabschiedet Calvin-Klein-Chefin Trish Donnelly

Von Jan Schroder

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Business

Bild: Tommy Hilfiger

Der US-amerikanische Bekleidungskonzern PVH Corporation musste im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 empfindliche Einbußen beim Umsatz und Ergebnis hinnehmen. Daraufhin senkte die Muttergesellschaft der Marken Tommy Hilfiger und Calvin Klein am Dienstagabend ihre Jahresprognosen. Zudem verkündete das Unternehmen den bevorstehenden Abschied der Top-Managerin Trish Donnelly.

Im jüngsten Quartal, das am 31. Juli abgeschlossen wurde, erwirtschaftete PVH einen Konzernumsatz in Höhe von 2,13 Milliarden US-Dollar (2,13 Millionen Euro). Damit verfehlten die Erlöse das Niveau des Vorjahreszeitraums um acht Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen blieben sie weitgehend unverändert. Das Unternehmen machte neben den insgesamt schwierigen Marktbedingungen vor allem den Verkauf von wesentlichen Teilen der Sparte Heritage Brands und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, der unter anderem die Einstellung der Geschäfte in Russland und Belarus zur Folge hatte, für den Rückgang verantwortlich.

Negative Währungseffekte belasten die Resultate

Beide Hauptmarken litten unter den negativen Währungseffekten. Der Umsatz von Tommy Hilfiger sank um fünf Prozent auf 1,08 Milliarden US-Dollar, währungsbereinigt legte er hingegen um vier Prozent zu. Ähnlich sah es bei Calvin Klein aus. Die Erlöse der Marke schrumpften um ein Prozent auf 910,0 Millionen US-Dollar (währungsbereinigt +6 Prozent). Im Segments Heritage Brands sank der Umsatz aufgrund des Verkaufs wesentlicher Geschäftsbereiche um 44 Prozent auf 143,5 Millionen US-Dollar.

Infolge des Umsatzrückgangs sowie höherer Kosten und negativer Sondereffekte sackte auch das Ergebnis ab. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn lag bei 115,3 Millionen US-Dollar (115,1 Millionen Euro) und damit um 37 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresquartals. Im gesamten ersten Halbjahr belief sich der Konzernumsatz auf 4,04 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang um vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entsprach. Der auf die Anteilseigner entfallende Überschuss sank um zwölf Prozent auf 248,4 Millionen US-Dollar.

Angesichts der jüngsten Entwicklung kündigte der Konzern weitere Sparmaßnahmen an. So sollen die jährlichen Personalkosten nun um mehr als 100 Millionen US-Dollar gesenkt werden. Gleichzeitig schraubte das Management seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr herunter: Erwartet wird jetzt ein Umsatzrückgang um drei bis vier Prozent (währungsbereinigt +3 bis 4 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Das Ziel für den Gewinn pro Aktie wurde auf 7,64 US-Dollar gesenkt.

Nach Donnellys Abschied will PVH eigene Führungskräfte für das Amerika-Geschäft und die Marke Calvin Klein berufen

Neben den aktuellen Zahlen und Prognosen gab PVH auch eine personelle Veränderung bekannt. Demnach wird Trish Donnelly, die bisher als CEO von PVH Americas & Calvin Klein Global eine Schlüsselrolle bekleidete, das Unternehmen verlassen, um „andere Karrierechancen zu ergreifen“. Bis zum 30. November soll sie aber noch in beratender Funktion für den Konzern tätig sein. Der Bekleidungsanbieter erklärte, die beiden Positionen künftig trennen zu wollen und weltweit geeignete Kandidat:innen zu suchen.

Bis diese gefunden sind, werde Konzern-CEO Stefan Larsson die entsprechenden Führungsaufgaben interimistisch übernehmen, heißt es in einer Mitteilung. „Wir werden die Chance, unseren Reformplan PVH+ umzusetzen, erheblich vergrößern, wenn wir diese beiden Rollen aufteilen und Führungskräfte mit unterschiedlichen Fähigkeiten verpflichten, die sich voll auf diese wichtigen Positionen konzentrieren können“, erläuterte Larsson in einer Mitteilung.

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