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Neuaufstellung: Adler schließt etwa 40 Filialen in Deutschland

Von Ole Spötter

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Foto: Adler Modemärkte AG

Die Gläubiger der insolventen Adler Modemärkte AG haben dem Insolvenzplan zugestimmt. Jetzt geht es an die Umsetzung des Plans, der die Schließung von etwa 40 Standorten vorsieht.

Das Amtsgericht Aschaffenburg hat den Insolvenzplan bestätigt, teilte der Haibacher Modeanbieter am Mittwoch mit. Das Unternehmen strebt die Beendigung des Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bis Ende August an. Auch die Gläubiger der Tochtergesellschaften Adler Mode GmbH und Adler Orange GmbH & Co. KG erteilten heute ihre Zustimmung zu den jeweiligen Insolvenzplänen.

Zeitfracht übernimmt Adler

Der Insolvenzplan folgt auf die Übernahme von Adler durch den Berliner Mischkonzern Zeitfracht, der alleiniger Aktionär von Adler wird. Die fusionskontrollrechtlichen Genehmigungen zum Vollzug der Investorenvereinbarung liege bereits vor, so die Mitteilung.

„Nicht einmal sieben Monate nach Antragstellung befindet sich das Insolvenzverfahren von Adler nun auf der Zielgeraden. Dies ist angesichts der widrigen Rahmenbedingungen mit einem monatelangen Lockdown umso bemerkenswerter”, sagte Sachverwalter Tobias Wahl, von der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte. „Die Investorenlösung mit Zeitfracht ermöglicht nicht nur die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs, sondern auch eine erkennbare Teilbefriedigung der Gläubigerforderungen."

Neuausrichtung: Etwa 40 Läden müssen schließen

Zeitfracht plant die Fortführung des operativen Geschäfts von Adler mit mehr als 100 deutschen und 29 ausländischen Filialen, darunter 24 in Österreich, drei in Luxemburg und zwei in der Schweiz. Nach eigenen Angaben betrieb Adler im Juni noch 171 Modemärkte. Die Anzahl der Läden in Österreich, Luxemburg und der Schweiz bleiben unverändert. Das heißt etwa 40 Filialen in Deutschland müssen schließen. Genauere Angaben zu den Standorten machte Adler bislang nicht.

Das hat auch zur Folge, dass mehrere Stellen abgebaut werden. Ende März beschäftigte Adler noch rund 3160 Mitarbeiter. Durch die geplante Neuaufstellung sollen mehr als 2600 Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Die Ausrichtung wird vom bestehenden Adler-Vorstand unter der Leitung des Geschäftsführers Thomas Freude umgesetzt. Er bekommt Unterstützung von den Mitgliedern der Zeitfracht-Geschäftsführung Melody Harris-Jensbach und Wolfram Simon-Schröter. Die frühere Jack-Wolfskin-Chefin Harris-Jensbach kam im Juli zu Zeitfracht. Sie solle in ihrer neuen Position „die Integration der Modekette Adler vorantreiben“, teilte Zeitfracht vergangen Woche mit.

Die Adler Modemärkte AG hat im Januar einen Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Grund dafür waren die Lockdown-bedingten Ladenschließungen und die daraus resultierenden Umsatzeinbrüche.

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