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Neue PayUp Fashion-Initiative will Zukunft der Branche sichern

Von Simone Preuss

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Im März diese Jahres hatte US-NGO Remake zusammen mit Partnerorganisationen und Gewerkschaftsaktivistin und Gründerin der AWAJ Foundation, Nazma Akter, die #PayUp-Initiative ins Leben gerufen, die internationale Marken und Einzelhändler darauf drängt, ihre Verpflichtungen gegenüber Lieferanten einzuhalten und sie schnellstmöglich für Aufträge zu bezahlen.

Seitdem hat die Bewegung virale Ausmaße angenommen und die Unterstützung von mehr als 272.000 Bürgerinnen und Bürgern gewonnen, wodurch schätzungsweise 1 Milliarde US-Dollar (rund 850 Millionen Euro) für Lieferanten in Bangladesch und 22 Milliarden US-Dollar (rund 18,76 Milliarden Euro) weltweit freigesetzt wurden. Für die Zukunft ist jedoch weiteres Engagement erforderlich.

„Obwohl #PayUp eine der erfolgreichsten Arbeitsrechtskampagnen in der Geschichte der Modeindustrie ist, ist unsere Arbeit noch nicht getan. Wir fangen gerade erst an! Viele Marken und Einzelhändler weigern sich immer noch, zu bezahlen, und die wichtigsten Beschäftigten in der Modebranche stehen weiterhin am Rande von Hungersnot und Obdachlosigkeit. Nach Covid-19 ist die Rückkehr zur Tagesordnung keine Option. Damit wir uns in unserer Kleidung wohlfühlen können, müssen die wichtigsten Beschäftigten in der Modebranche fair bezahlt werden und Sicherheit und Schutz am Arbeitsplatz haben”, sagt Katerina Caspelich, Marketingchefin von Remake, in einer E-Mail an FashionUnited.

PayUp Fashion soll Sprachrohr für Bekleidungsarbeiterinnen sein

Aus diesem Grund wurde am Montag die PayUp Fashion-Initiative als Koalition von Bekleidungsarbeitern, Gewerkschaftsführern, Aktivisten und besorgten Bürgerinnen und Bürgern ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass die Stimmen und Forderungen der Arbeitnehmer auch in Zukunft Gehör finden.

„Wir ermutigen die Öffentlichkeit, ihre Unterstützung zu zeigen, indem sie die Petition auf der Website schnellstmöglich unterschreibt und ihre Unterstützung in den sozialen Medien mitteilt. Ab dieser Woche werden wir damit beginnen, 40 große Marken und Einzelhändler wie Nike, Gap, Walmart und die Urban Group unter Druck zu setzen, nicht nur für stornierte Bestellungen zu zahlen, sondern auch die Sicherheit der Beschäftigten zu gewährleisten und transparent zu sein. Diese Unternehmen wurden speziell deshalb ausgewählt, weil sie die Macht haben, die Zukunft der Arbeitnehmerrechte und Umweltstandards zu verändern”, erklärt Caspelich.

Konkret fordert die Initiative, dass Auftraggeber ihren finanziellen Verpflichtungen gegenüber Zulieferern nachkommen und für alle ausstehenden Aufträge bezahlen, ihre Beschäftigten schützen, ihre Lieferketten transparent und die Belange der Beschäftigten zu einem zentralen Thema machen, durchsetzbare Verträge unterzeichnen, Hungerlöhne beenden und bei der Verabschiedung entsprechender Gesetze helfen.

In den kommenden Wochen und Monaten plant PayUp Fashion deshalb, den Fortschritt von Marken wie Nike, Walmart, Urban Outfitters und Levi's auf dem Weg zu einer wirklich ethischen und nachhaltigen Entwicklung zu verfolgen. Darüber hinaus wird die Koalition Mini-Kampagnen über die sozialen Medien veröffentlichen, um die Macht der Bürger zu nutzen und den Stimmen der Bekleidungsarbeiterinnen weiterhin Gehör zu verschaffen.

„Viele Marken konzentrieren sich hauptsächlich auf den Gewinn und darauf, wie sie Kosten senken können, und geben daher Verbrauchern und ihren Produkten Vorrang vor Arbeiterinnen und wie sie unverhältnismäßig stark von den Ungerechtigkeiten in ihrer Lieferkette betroffen sind”, sagt Akter in einer Stellungnahme. „Sie leisten zwar wohltätige Arbeit, aber sie entziehen sich ihrer Verantwortung, grundlegende Rechte für Arbeitnehmer zu gewährleisten. Neben dem dringenden Bedarf an existenzsichernden Löhnen wollen wir Gerechtigkeit, Vereinigungsfreiheit, ein Ende der geschlechtsspezifischen Gewalt und Gleichheit der Löhne.”

Bild: PayUp Fashion via Remake

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