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Nexus stimmt Snapdeal-Verkauf an Flipkart zu

Von Simone Preuss

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Der Kampf der Onlinehändler in Indien spitzt sich weiter zu: Nachdem Snapdeal-Mitinvestor Nexus Venture Partners (NVP) einem Verkauf zugestimmt hat, steht der Übernahme des e-Commerce-Unternehmens durch den Rivalen Flipkart nichts mehr im Wege; schon in dieser Woche könnte eine Konditionenvereinbarung unterzeichnet werden.

Hauptaktionär Softbank mit Sitz in Japan und einem Anteil von 30 Prozent hatte bereits die Zustimmung der Gründer des Portals und des Risikokapitalgebers Kalaari Capital (8 Prozent-Anteil) eingeholt. NVP mit einem Anteil von rund 10 Prozent hatte zunächst der von Softbank für den Verkauf vorgeschlagen Bewertung nicht zugestimmt, konnte sich jetzt aber einigen.

Flipkart setzt so seine Strategie fort, Konkurrenten aufzukaufen und hatte erst im Juli letzten Jahres für 70 Millionen US-Dollar (rund 64 Millionen Euro) die indische Mode-Website Jabong vom Berliner Start-up-Unternehmen Rocket Internet gekauft beziehungsweise vor genau drei Jahren, im Mai 2014, die indische Mode-Website Myntra. Das Geld dazu bezog das Unternehmen mit Sitz in Bangalore Mitte April in einer Investitionsrunde internationaler Unternehmen wie Microsoft, eBay und Tencent in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar; eine Summe, die bislang noch kein indisches Start-up erreicht hat.

Flipkart macht Amazon mit Übernahme von Snapdeal das Leben schwer

So geht der Krieg der indischen Onlinehändler in eine weitere spannende Phase, denn mit dem Kauf von Snapdeal will Flipkart weiter zulegen, um mit dem Konkurrenten Amazon Schritt halten beziehungsweise ihm voraus sein zu können, da keiner der beiden die Spitzenposition auf dem lukrativen indischen Online-Markt aus den Augen lässt.

Schließlich entdeckt alle drei Sekunden ein Inder das Internet zum ersten Mal; so kommen jährlich 100 Millionen neue Internetnutzer hinzu und bis 2020 könnten es 300 Millionen mehr sein. Auch wenn Vorhersagen zum Marktvolumen stark schwanken und von 50 bis 120 Milliarden US-Dollar bis 2020 reichen, werden es auf jeden Fall mehr als die derzeitigen 15 Milliarden US-Dollar sein. Und angesichts einer Bevölkerung von 1,25 Milliarden Menschen, die zunehmend Smartphones und damit das Internet entdecken, lecken sich nicht wenige Online-Anbieter die Finger.

Was den Verkaufspreis des jüngsten Deals angeht, so sollen die beiden Snapdeal-Gründer Kunal Bahl und Rohit Bansal laut Medienberichten jeweils 30 Millionen US-Dollar (rund 27,4 Millionen Euro) erhalten; Kalaari zwischen 70 und 80 Millionen US-Dollar (rund 64 und 73 Millionen Euro) und NVP 100 Millionen US-Dollar (rund 91,4 Millionen Euro) plus einen Anteil am neuen Unternehmen. Snapdeals 1.500-2.000 Mitarbeiter brauchen sich über ihre Zukunft keine Sorgen machen - an sie wollen die Gründer die Hälfte ihrer Auszahlung, also 30 Millionen US-Dollar, weitergeben.

Snapdeal hatte unter anderem im März 2015 von sich reden gemacht, als einer der führenden Internetmarktplätze Indiens sich mit rund 200 Kleinstunternehmen aus Dharavi, dem größten Slum Asiens in Mumbai, zusammengetan hatte, um ihre Produkte wie Ledergürtel, Taschen und Modeaccessoires in sein Angebot aufzunehmen. Für viele dieser Kleinstunternehmer bedeutete dies nicht nur einen ersten Verkauf im Internet, sondern auch landesweit.

Was die Konkurrenz mit Amazon angeht, so scheint Flipkart derzeit die Nase vorn zu haben; vereinigt er doch nicht nur die Expertise von Onlinehändlern wie Myntra, Jabong und Snapdeal, sondern ging jüngst erst eine Kooperation mit eBay in Indien ein, um somit Zugriff auf das gesamte Inventar des US-Unternehmens zu gewinnen und seinen indischen Kunden ein größeres Angebot bieten zu können. Man darf auf Amazons Antwort gespannt sein.

Foto: Snapdeal-Website
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