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Peter Hahn findet Investor aus Großbritannien

Von Jule Scott

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Das Peter-Hahn-Flagship in Winterbach. Credits: Peter Hahn

Peter Hahn kommt der Beendigung des Insolvenzverfahrens näher. 

Der im baden-württembergischen Winterbach ansässige Bekleidungsanbieter hat eine Investorenvereinbarung mit der Wourth Group abgeschlossen, teilte Peter Hahn am Mittwoch mit. Durch den Einstieg des Omnichannel-Einzelhändlers aus Großbritannien, der in signifikantem Umfang in das Geschäft von Peter Hahn investiere, entstehe ein führendes Distanzhandelsunternehmen in Westeuropa und Großbritannien.

Im Rahmen der Sanierung löste sich Peter Hahn aus der Gruppenstruktur des Münchener Bekleidungskonzern TriStyle Group, um künftig als eigenständiges Unternehmen zu agieren. Das soll auch nach dem Einstieg der Wourth Group beibehalten werden, denn der Geschäftsbetrieb des Bekleidungsanbieters werde auch nach der Investition weiterhin eigenständig am Standort Winterbach und mit den aktuell noch 500 Angestellten fortgeführt werden. Zu Beginn des am 23. Oktober 2023 beantragten Schutzschirmverfahrens beschäftigte Peter Hahn nach eigenen Angaben noch rund 1.000 Mitarbeitende. 

„Es freut uns außerordentlich, dass es Peter Hahn trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds im Fashion-Bereich gelungen ist, eine langfristige Fortführungslösung zu finden und sämtliche Arbeitsplätze erhalten zu können“, betont Geschäftsführer Jörg Marx. 

Zudem betonte Geschäftsführerin Alexandra Kohnke, dass der Einstieg der Wourth Group auch für die Lieferant:innen, die dem Unternehmen während des Insolvenzverfahrens die Treue gehalten und durch die weitere Belieferung die Sanierung ermöglicht haben, eine sehr gute Lösung sei, die langfristige Sicherheit verschaffe. 

Zwischenfinanzierung als Grundlage für den Investoreneinstieg

Die Finanzierer:innen von Peter Hahn haben dem Einstieg des neuen Investors bereits zugestimmt und die Investorenvereinbarung wurde bereits unterzeichnet. Diese sowie die von der Gruppe bereits gewährte Zwischenfinanzierung stellen die Grundlage für den Investoreneinstieg dar, der wiederum im Rahmen des Insolvenzplans umgesetzt werden soll, so die Mitteilung. Die Umsetzung des Investoreneinstiegs ist für Ende September geplant. 

Doch nicht nur Peter Hahn werde von dem Investment profitieren, denn auch die Wourth Group sieht den Erwerb als „großartige Bereicherung unserer Beteiligungen im Fashion-Bereich darstellt und unsere Unternehmen gegenseitig erheblich voneinander profitieren können“, so CEO Mike Lesert. Zudem sei die Präsenz von Peter Hahn in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in den Niederlanden auch eine geografische Chance für die Gruppe aus Großbritannien, seine internationale Präsenz zu stärken und neue Kund:innengruppen zu erschließen. 

„Die gefundene Lösung stellt ein solides Fundament für den langfristigen und eigenständigen Fortbestand von Peter Hahn dar“, so Sanierungsgeschäftsführer Detlef Specovius. „Es freut mich sehr, dass der Einsatz und das Engagement aller Beteiligten in den vergangenen Monaten zu diesem Ergebnis geführt hat.“

Mithilfe der Investorenlösung dürfte es voraussichtlich bis Ende September möglich sein, das Insolvenzverfahren abzuschließen.