Prada: Zuversicht trotz magerer Jahresergebnisse
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Die Resultate für das Geschäftsjahr 2017, die das italienische Modehaus Prada SpA am Freitag vorlegte, fielen nicht sonderlich glanzvoll aus: Beim Umsatz und Ergebnis verfehlte das Unternehmen das Vorjahresniveau. Trotzdem blickt CEO Patrizio Bertelli optimistisch in die Zukunft: In der zweiten Jahreshälfte 2017 und in den ersten Monaten des laufenden Jahres habe sich der Umsatztrend „zunehmend verbessert“, erklärte er in einer Mitteilung. Die eingeleiteten strategischen Maßnahmen würden „erste signifikante Effekte“ zeigen.
Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete der Modekonzern einen Umsatz in Höhe von 3,06 Milliarden Euro. Damit verfehlte er das Vorjahresniveau um 3,6 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse um zwei Prozent. In der zweiten Jahreshälfte ging es aber wieder aufwärts: Der Umsatz wuchs währungsbereinigt um ein Prozent. Dazu trug ein deutliches Plus bei den Ready-to-Wear-Kollektionen (währungsbereinigt +10 Prozent) maßgeblich bei.
Nur in China konnte das Modehaus im Geschäftsjahr 2017 kräftig wachsen
Stark entwickelten sich die Geschäfte in China: Dort erzielte Prada im vergangenen Jahr ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von acht Prozent. Das hatte zur Folge, dass auch die Erlöse im gesamten asiatisch-pazifischen Raum bereinigt um Wechselkursveränderungen den Vorjahreswert übertrafen (+1 Prozent). In den übrigen Marktregionen sah es weniger gut aus. In Europa lag der Umsatz währungsbereinigt auf Vorjahresniveau, in den USA (-4 Prozent), in Japan (-11 Prozent) und im Nahen Osten (-9 Prozent) ging es abwärts. Weltweit registrierte die Konzernführung aber eine „Erholung“ im zweiten Halbjahr.
Durch interne Rationalisierungsmaßnahmen konnte der Konzern höhere Investitionen in das Digitalgeschäft und die Kommunikation kompensieren und die Betriebskosten nahezu stabil halten. Aufgrund des Umsatzrückgangs sank allerdings auch der Gewinn. So schrumpfte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 7,3 Prozent auf 588,0 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss ging um 4,3 Prozent zurück und erreichte 248,9 Millionen Euro.
CEO Bertelli kündigte ein "neues Kapitel" in der Geschichte von Prada an
Für 2018 kündigte Konzernchef Bertelli nun ein „neues Kapitel“ in der Unternehmensgeschichte an. Nach den vollzogenen Umstrukturierungen versprach er „langfristiges, nachhaltiges Wachstum“. Im Zentrum der Bemühungen stehe dabei weiterhin „die Steigerung der Produktivität im globalen eigenen Einzelhandel“. Zu diesem Zweck sollen die Online- und Offline-Angebote noch stärker verzahnt und „unkonventionelle Kommunikationsmittel“ genutzt werden, um die Werte und Visionen der Marke in einem „einzigartigen Erlebnis“ zu vermitteln.
Prada, Geschäftsjahr 2017