Primark: Halbjahresumsatz sinkt um 40 Prozent
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Der irische Textildiscounter Primark hatte in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2020/21 schwer unter denn Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu leiden. Angesichts anhaltender Ladenschließungen in zahlreichen Märkten musste der Bekleidungsfilialist erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Auch das Ergebnis brach gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein. Das geht aus einem Zwischenbericht hervor, den der Mutterkonzern Associated British Foods plc (ABF) am Dienstag veröffentlichte.
Demnach belief sich der Umsatz von Primark in den 24 Wochen vor dem 27. Februar auf 2,23 Milliarden Britische Pfund (2,59 Milliarden Euro) und lag damit um 40 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Bereinigt um Wechselkursveränderungen sanken die Erlöse um 41 Prozent. Die Geschäfte im Berichtszeitraum seien in Großbritannien und im restlichen Europa von „unerwartet starken Beschränkungen“ zum Schutz gegen die Pandemie geprägt gewesen, erklärte ABF in einer Mitteilung.
Die Umsatzeinbußen aufgrund der angeordneten Ladenschließungen bezifferte der Konzern auf 1,1 Milliarden Britische Pfund. Auch in den geöffneten Filialen lagen die Erlöse aufgrund der Pandemie-Folgen unter dem Vorjahresniveau: Auf vergleichbarer Fläche sanken sie um 15 Prozent. Der Discounter litt besonders stark unter den Beschränkungen des stationären Handels, weil er anders als die meisten Mitbewerber in der Bekleidungsbranche kein eigenes Onlinegeschäft betreibt.
Auch in der zweiten Jahreshälfte erwartet der Textilhändler erhebliche Einbußen
Trotz umfangreicher Sparmaßnahmen ließen die hohen Umsatzeinbußen auch das Ergebnis einbrechen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank um 90 Prozent und lag bei 43 Millionen Britischen Pfund (50 Millionen Euro). Unter dem Strich stand sogar ein ausgewiesener Nettoverlust in Höhe von 15 Millionen Britischen Pfund. Im Vorjahreszeitraum hatte Primark noch einen Überschuss von 120 Millionen Britischen Pfund erzielt.
Der Einzelhändler hofft nun auf weitere Lockerungen der Schutzmaßnahmen: In England und Wales konnten die Filialen am 12. April wieder öffnen, die zwanzig Stores in Schottland sollen am 26. April folgen. Primark rechnet derzeit damit, dass Ende des Monats weltweit insgesamt 275 Läden wieder geöffnet sein dürften. Das entspräche 68 Prozent der gesamten Verkaufsfläche des Einzelhändlers. Für das zweite Halbjahr erwartet das Unternehmen Umsatzverluste in Höhe von 700 Millionen Britischen Pfund aufgrund der zeitweiligen Schließungen und Einschränkungen.
Ungeachtet der anhaltenden Gesundheitskrise will Primark aber weiter expandieren. Dabei sollen Wachstumsmärkte im Vordergrund stehen. Der Fokus bei den Neueröffnungen liege insbesondere auf Süd- und Osteuropa, erklärte das Unternehmen. Unter anderem kündigte der Textilhändler an, seine erste Filiale in der Tschechischen Republik eröffnen zu wollen.
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