Primark schließt vier Filialen in Deutschland, über 400 Mitarbeitende betroffen
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Primark muss weitere Einschnitte im deutschen Filialnetz vornehmen und schließt vier Filialen. Erst vor wenigen Wochen sprach der irische Textilhändler von der Überprüfung strategischer Optionen, nun scheint es keine andere Möglichkeit als Filialschließungen mehr zu geben.
Von der Schließung betroffen sind die Standorte Gelsenkirchen, Krefeld, Frankfurt-Nordwestzentrum und Kaiserslautern und damit rund 420 Arbeitsplätze, sagte Deutschland-Chefin Christiane Wiggers-Voellm in einem Brief an die Beschäftigten am Dienstag. Der Textildiscounter bedauere die Entscheidung, doch Entlassungen seien notwendig, um die geplanten Anpassungsmaßnahmen durchzuführen und die Präsenz in Deutschland nachhaltig zukunftsfähig zu machen.
Obwohl das Deutschlandgeschäft dem ebenfalls am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht zufolge für die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2022/23 "erste Hälfte des Geschäftsjahres 2022/23” "kräftige Erholungen” erfahren hat, will Primark sein Filialnetzes weiter verkleinern.
Insgesamt ist es die sechste Ladenschließung in Deutschland für Primark in diesem Jahr. Bereits im März vergangenen Jahres wurde bekannt, dass die Standorte Weiterstadt und Berlin Schlossstraße nach Auslaufen der Mietverträge nicht weitergeführt werden. Zudem testet Primark eine Reduzierung der Filialfläche am Standort Hannover. Damit schließt Primark ein Fünftel seiner Stores hierzulande und wird nach den Schließungen nur noch 26 Stores in Deutschland betreiben.
Rentabilität der deutschen Stores inakzeptabel
Gänzlich überraschend ist die Verkleinerung des Filialnetzes von Primark nicht. Bereits im November kündigte der Textilhändler an, Filialen in Deutschland zu verkleinern oder zu schließen. Die Situation in Deutschland sei eine herausfordernde, räumt Primark ein und verweist auf ein sich im Laufe der Jahre veränderndes Marktumfeld,aber auch auf die überdurchschnittlich großen Filialen hierzulande. Die Rentabilität der Standorte in Deutschland sei wegen der sinkenden Flächenproduktivität auf ein inakzeptables Niveau gefallen und Primark sei in einigen Regionen Deutschlands überrepräsentiert, so die Mitteilung.
Um die Rentabilität fortan wieder zu steigern, sind nicht nur Ladenschließungen, sondern auch die Optimierung der bereits bestehenden Flächen vorgesehen. Neue, kleinere Filialkonzepte sollen getestet werden und sich stärker auf die lokalen Bedürfnisse der Kund:innen konzentrieren und auch neue Standorte an Orten, an denen die “Kannibalisierung mit existierenden Stores gering ist”, wird in Betracht gezogen.
Auch in den kommenden Monaten soll das Storeportfolio in Deutschland überprüft werden. In jenen Geschäften, in denen die Verkaufsflächen optimiert werden oder deren Größe unverändert bleibt, seien derzeit auch keine betriebsbedingten Kündigungen geplant.