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Trotz Umsatzplus weltweit schließt Primark weitere Filialen in Deutschland

Von Jan Schroder

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Bild: Primark

Der irische Textildiscounter Primark hat seinen Umsatz in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2022/23 wie erwartet kräftig gesteigert. Auch in Deutschland erholte sich die Nachfrage, trotzdem plant das Unternehmen hierzulande aber weitere Filialschließungen. Das geht aus einem Zwischenbericht hervor, den der Mutterkonzern Associated British Foods Plc (ABF) am Dienstag veröffentlichte.

Demnach lag der Umsatz von Primark in den 24 Wochen vor dem 4. März bei 4,23 Milliarden Britischen Pfund (4,78 Milliarden Euro) und übertraf das entsprechende Vorjahresniveau damit um 19 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse um 17 Prozent, auf vergleichbarer Fläche legten sie um zehn Prozent zu. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn schrumpfte aufgrund höherer Kosten um 15 Prozent auf 351 Millionen Britische Pfund (397 Millionen Euro), lag damit aber über den Erwartungen des Managements.

In Großbritannien und den übrigen europäischen Märkten habe sich die Umsatzentwicklung gegenüber der zweiten Hälfte des vorangegangenen Geschäftsjahres erheblich verbessert, sodass die ursprünglichen Prognosen übertroffen werden konnten, erklärte das Unternehmen.

Primark verkündet das Aus für Standorte in Gelsenkirchen, Kaiserslautern, Frankfurt und Krefeld

Auch im seit Langem kriselnden Deutschland-Geschäft erlebte Primark demnach eine „kräftige Erholung“ und erzielte im ersten Halbjahr ein flächenbereinigtes Umsatzplus von 13 Prozent. Die Flächenproduktivität sei aber hierzulande aufgrund der Größe einiger bestehender Standorte und der zu großen Nähe von Filialen zueinander nach wie vor „zu niedrig“, räumte der Discounter ein.

Daher setzt das Unternehmen weiterhin auf umfangreiche Einschnitte. Im Rahmen der aktualisierten Reformpläne sollen nun weitere deutsche Stores verkleinert oder geschlossen werden. Konkret verkündete das Unternehmen das Aus für die Filialen in Gelsenkirchen, Frankfurt-Nordwestzentrum, Kaiserslautern und Krefeld. Im Laufe des Geschäftsjahres hatte Primark bereits seine Läden in Weiterstadt und Berlin-Steglitz aufgegeben.

Nachdem zuletzt bereits der Store in Hannover verkleinert worden war, erwägt der Einzelhändler zudem, die Flächen auch an anderen Standorten zu reduzieren. Entsprechende Entscheidungen sollen „zu gegebener Zeit“ verkündet werden.

Künftig setzt der Discounter hierzulande auf kleinere Filialen

Gleichzeitig stellte Primark seine Zukunftspläne für Deutschland vor. Das Unternehmen bekenne sich zum „deutschen Markt, in dem es über eine große und loyale Kund:innenbasis verfügt“, heißt es in einer Mitteilung. Geplant sei daher, in Neueröffnungen an Standorten zu investieren, bei denen nicht das Risiko einer gegenseitigen „Kannibalisierung“ der Filialen bestehe. Die künftigen Stores sollen allerdings im Vergleich zur bisherigen Durchschnittsgröße in Deutschland kleiner ausfallen und sich in ihrem Sortiment gezielt am lokalen Bedarf orientieren.

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