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Probleme in Europa und den USA: Asos verfehlt im zweiten Quartal die Erwartungen

Von Jan Schroder

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Der britische Online-Modehändler Asos Plc hat seinen Umsatz in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2018/19 erneut kräftig gesteigert. In Deutschland, Frankreich und den USA hatte der Versender allerdings zuletzt mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Trotzdem bestätigte das Unternehmen seine Jahresprognosen. Die aktuellen Zahlen beunruhigten allerdings die Anleger: Der Aktienkurs von Asos rutschte nach der Veröffentlichung des Zwischenberichts am Dienstag deutlich ab, nachdem die Umsatzentwicklung im zweiten Quartal nicht den Erwartungen entsprochen hatte.

In den Monaten September 2018 bis Februar 2019 belief sich der Gesamtumsatz von Asos auf 1,31 Milliarden Britische Pfund (1,54 Milliarden Euro). Damit lag er um 14 Prozent (währungsbereinigt +12 Prozent) über dem entsprechenden Vorjahresniveau. Die Einzelhandelserlöse stiegen um 13 Prozent (währungsbereinigt +11 Prozent) auf 1,28 Milliarden Britische Pfund.

Der Halbjahresumsatz in Großbritannien wächst um 16 Prozent

Die höchsten Zuwächse erzielten die Briten im ersten Halbjahr auf dem Heimatmarkt: In Großbritannien stieg der Umsatz um 16 Prozent auf 481,5 Millionen Britische Pfund. Im Ausland wuchsen die Erlöse um zwölf Prozent (währungsbereinigt +9 Prozent auf insgesamt 799,8 Millionen Britische Pfund. Zweistellig zulegen konnte Asos in den Märkten der Europäischen Union, wo der Umsatz um 15 Prozent (währungsbereinigt +10 Prozent) auf 402,2 Millionen Britische Pfund gesteigert wurde.

Niedriger fiel die Wachstumsrate in den USA aus (+8 Prozent, währungsbereinigt +4 Prozent, 161,6 Millionen Britische Pfund). Auch im Rest der Welt blieb die Steigerung aufgrund des schwachen ersten Quartals einstellig. Dort wuchsen die Erlöse um acht Prozent (währungsbereinigt +9 Prozent) auf 236,0 Millionen Britische Pfund.

Lieferprobleme in den USA und die Nachfrageschwäche in Frankreich und Deutschland bremsen das Wachstumstempo

Im zweiten Quartal schwächte sich das Wachstumstempo vor allem in Europa und den USA merklich ab. In der Region EU stieg der Umsatz in den Monaten Dezember bis Februar nur noch um zwölf Prozent (währungsbereinigt +8 Prozent) auf 198,4 Millionen Britische Pfund. CEO Nick Beighton machte dafür die weiterhin „herausfordernden“ Bedingungen in den wichtigen Märkten Deutschland und Frankreich verantwortlich und kündigte an, die Investitionen in die Preispolitik und das Marketing in beiden Ländern zu erhöhen.

In den USA litt Asos im zweiten Quartal vor allem unter Lieferschwierigkeiten. Nach der Eröffnung eines neuen Distributionszentrums in Atlanta habe „die Nachfrage die Erwartungen weit übertroffen“, erklärte das Unternehmen. Das sei „langfristig ermutigend“, habe aber kurzfristig zu einem Lieferstau geführt, der nun abgearbeitet sei. Die verzögerten Auslieferungen würden aber erst im dritten Quartal verbucht. So blieben die Umsätze in den USA im zweiten Vierteljahr mit einem Wachstum um vier Prozent (währungsbereinigt -3 Prozent) auf 76,6 Millionen Britische Pfund „hinter den Planungen zurück“.

Die Jahresprognosen bleiben unverändert

Einen deutlichen Aufschwung erlebte zuletzt die Region Rest der Welt: Nach einem währungsbereinigten Umsatzrückgang (-3 Prozent) im ersten Quartal erzielte Asos dort im zweiten Vierteljahr wieder kräftige Zuwächse (+20 Prozent, währungsbereinigt +21 Prozent). In Großbritannien stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 14 Prozent. Insgesamt wuchs der Umsatz des Einzelhändlers im zweiten Vierteljahr um 13 Prozent (währungsbereinigt +11 Prozent) auf 658,5 Millionen Britische Pfund.

Das Unternehmen setzt nun darauf, dass die verkaufsfördernden Maßnahmen in Europa Wirkung zeigen und sich das US-Geschäft nach den zwischenzeitlichen Problemen wieder normalisiert. Konzernchef Beighton rechnet demzufolge für das zweite Halbjahr mit einem höheren Umsatzwachstum. „Daher bleiben wir zuversichtlich, unsere Prognose für das Gesamtjahr erfüllen zu können“, erklärte er in einer Mitteilung. So erwartet das Unternehmen für 2018/19 weiterhin ein Umsatzplus von etwa 15 Prozent. Auch die übrigen Voraussagen wurden nicht angetastet. Asos rechnet damit weiterhin mit Investitionen in Höhe von etwa 200 Millionen Britischen Pfund und einer EBIT-Marge im Bereich von zwei Prozent.

Foto: Asos Facebook-Page
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