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Ralph Lauren schreibt im ersten Quartal wieder schwarze Zahlen

Von Jan Schroder

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Mit einem unerwartet hohen Gewinn konnte der US-amerikanische Modekonzern Ralph Lauren Corporation am Dienstag die Anleger überzeugen. Der Aktienkurs des Unternehmens stieg nach der Veröffentlichung der aktuellen Quartalszahlen um mehr als zehn Prozent. Gleichzeitig meldete das Unternehmen einen deutlichen Umsatzrückgang. Der war allerdings gezielten strategischen Maßnahmen im Rahmen des „Way Forward“ genannten Sanierungsprogramms geschuldet und kam daher nicht überraschend.

Im ersten Quartal 2017/18, das die Monate April bis Juni umfasste, erwirtschaftete Ralph Lauren einen Umsatz von 1,35 Milliarden US-Dollar (1,15 Milliarden Euro), was einen Rückgang um 13 Prozent (währungsbereinigt -12 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete. Den hatte das Unternehmen bewusst herbeigeführt: Durch Ladenschließungen, die Reduzierung von Lieferungen an Handelspartner und die Einschränkung von Rabattaktionen reagierte das Unternehmen auf die Nachfrageschwäche in den USA und tat erste Schritte zu einer Steigerung der Profitabilität.

Am deutlichsten machten sich die Maßnahmen erwartungsgemäß in Nordamerika bemerkbar: Dort sanken die Erlöse um 17 Prozent auf 710 Millionen US-Dollar. Auch in Europa sorgten geänderte Liefertermine und geringere Preisnachlässe für einen Umsatzschwund im zweistelligen Prozentbereich. Die Erlöse verfehlten mit 323 Millionen US-Dollar das Vorjahresniveau um 14 Prozent (währungsbereinigt -10 Prozent). Ausgesprochen stabil zeigte sich Ralph Lauren demgegenüber in Asien: Dort sank der Umsatz nur aufgrund von Wechselkursveränderungen um ein Prozent auf 209 Millionen US-Dollar. Währungsbereinigt bedeutete das eine Steigerung um ein Prozent.

Hohe Einsparungen und niedrigere Restrukturierungskosten brachten das Unternehmen in die Gewinnzone zurück

Beim Ergebnis konnte das Unternehmen große Fortschritte vorweisen: Trotz ungünstiger Währungseffekte wurde die Bruttomarge aufgrund niedrigerer Produktionskosten und Rabatte klar verbessert. Zudem sorgten die bereits realisierten Sparmaßnahmen für eine deutliche Senkung der Betriebskosten, und die Wertberichtigungen und Restrukturierungsausgaben fielen um einiges geringer aus als im Vorjahr. So schrieb das Unternehmen operativ wieder schwarze Zahlen: Nach einem Betriebsverlust in Höhe von 31,2 Millionen US-Dollar im Vorjahr konnte diesmal ein operativer Gewinn von 90,3 Millionen US-Dollar verbucht werden. Unter dem Strich stand ein Quartalsüberschuss in Höhe von 59,5 Millionen US-Dollar (50,7 Millionen Euro), nachdem im vergangenen Jahr nach drei Monaten ein Nettoverlust von 22,3 Millionen US-Dollar angefallen war. Bereinigt um Restrukturierungskosten in beiden Vergleichszeiträumen stieg der Nettogewinn nach Angaben des Unternehmens von 89,5 auf 91,1 Millionen US-Dollar.

Trotz der überraschend guten Zahlen ließ das Management um den neuen CEO Patrice Louvet die Jahresprognosen unverändert. Damit rechnet es weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang um acht bis neun Prozent und einer operativen Marge zwischen 9,0 und 10,5 Prozent. Nach ersten Erfolgen bei der Sanierung sieht der frischgebackene Konzernchef das Unternehmen wieder auf einem guten Weg: „Wir sind weiter dabei, ein starkes Fundament für zukünftiges Wachstum zu legen. Das belegen die Fortschritte, die wir bei den Schlüsselelementen unseres ‚Way Forward‘-Plans im abgelaufenen Quartal gemacht haben“, erklärte er.

Foto: Ralph Lauren Facebook-Page

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