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Ralph Lauren zieht die Sparschraube weiter an

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Bekleidungskonzern Ralph Lauren Corporation hat seinen Sparkurs weiter verschärft. Am Dienstag kündigte das Unternehmen zusätzliche Kostensenkungsmaßnahmen im Stationär- und Onlinegeschäft an. Unter anderem sollen die laufenden Ausgaben durch die Schließung des prächtigen Polo-Markenstores an der New Yorker Fifth Avenue und eine neue E-Commerce-Plattform reduziert werden. Erst einmal werden allerdings hohe Einmalkosten fällig.

Die beschlossenen Maßnahmen sind neue Komponenten des im vergangenen Juni vorgestellten Restrukturierungskonzepts „Way Forward“, das tiefe Einschnitte in verschiedenen Geschäftsbereichen vorsieht. Bestandteile des Plans sind unter anderem die Vereinfachung interner Hierarchien, Ladenschließungen und Effizienzsteigerungen entlang der gesamten Lieferkette. Reibungslos lief der Umbauprozess nicht ab: So verließ CEO Stefan Larsson im Februar aufgrund von Differenzen mit dem Gründer Ralph Lauren das Unternehmen nach nur rund einem Jahr wieder. Seither führt Finanzchefin Jane Nielsen den Konzern übergangsweise.

Der Polo-Store an der New Yorker Fifth Avenue wird dem Sparkurs geopfert

Dem Sparkurs fällt nun auch ein Aushängeschild des Unternehmens zum Opfer: Der pompöse Polo-Store an der New Yorker Fifth Avenue, einer der populärsten Einkaufsstraßen im Zentrum von Manhattan, wird in wenigen Tagen geschlossen. Die Entscheidung sei ein Schritt auf dem Weg zur „Optimierung des Filialnetzes“, erklärte das Unternehmen. Die Lagerbestände des Ladens sollen nach der Schließung auf die verbleibenden Boutiquen im New Yorker Zentrum verteilt werden. Künftig wird Ralph Lauren in der Ostküstenmetropole noch sieben Boutiquen betreiben, darunter Flagshipstores für Damen- und Herrenmode an der Madison Avenue. Das Unternehmen kündigte an, künftig neue Einzelhandelskonzepte zu erproben, die ein „innovatives Kundenerlebnis“ ermöglichen sollen.

Ralph Lauren setzt online künftig auf Commerce Cloud

Doch Ralph Lauren will nicht nur im Stationärgeschäft sparen. So wird nun auch das Online-Geschäft neu aufgestellt. Durch die Zusammenarbeit mit Salesforce Commerce Cloud erhalte das Unternehmen eine „kosteneffizientere, flexiblere E-Commerce-Plattform“, teilte Ralph Lauren mit. Die neue Lösung soll den Kunden ein „einheitlicheres Erlebnis im gesamten digitalen Ökosystem“ bescheren und gleichzeitig die operativen Kosten senken.

Von den am Dienstag verkündeten Schritten verspricht sich das Unternehmen zusätzliche Einsparungen in Höhe von etwa 140 Millionen US-Dollar pro Jahr, die unter anderem in Wachstumsinitiativen investiert werden sollen. „Es sind wichtige Entscheidungen, um unsere Evolution voranzutreiben und die Ziele, die wir uns mit ‚Way Forward’ im vergangenen Juni gesetzt haben, zu erreichen“, sagte Finanzchefin Nielsen. Bereits die im Sommer 2016 beschlossenen Umbauvorhaben sollten die jährlichen Ausgaben um 180 bis 220 Millionen US-Dollar senken. Die einmaligen Restrukturierungskosten, die im Zusammenhang mit den nun verkündeten Maßnahmen anfallen, bezifferte der Konzern auf etwa 370 Millionen US-Dollar (347 Millionen Euro).

Foto: Ralph Lauren
Ralph Lauren