Shein startet Fond um Communities zu helfen, die unter Textilabfällen leiden
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Der chinesische Modekonzern Shein wuchs in den vergangenen Jahren rasant in Europa und den USA. Das Angebot an günstiger Kleidung, die schnellen
Shein ist eine Vereinbarung mit der The Or Foundation eingegangen. Die Hilfsorgainsation mit Sitz in den USA und Ghana setzt sich für Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in der Bekleidungsindustrie ein.
Der chinesische Fast-Fashion-Riese habe sich entschieden, einen Fond für erweiterte Herstellerverantwortung – Extended Producer Responsibility (EPR) – zu gründen und kooperiert dafür mit The Or, sagte Or-Mitgründerin Liz Ricketts am Dienstag auf dem Global Fashion Summit in Kopenhagen.
Shein wird in den nächsten fünf Jahren 50 Millionen US-Dollar (etwa 47 Millionem Euro) in einen EPR-Fund zahlen, der Communities unterstützt, die unter den Folgen von Textilabfällen leiden. Der “Shein-Fond” werde dazu beitragen, die Entwicklung und Umsetzung ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsstrategien voranzutreiben, die sich auf Kleidung konzentrieren, die in den weltweiten Secondhand-Handel gelangt ist und diesen oft als Abfall verlässt, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung am Mittwoch.
Shein wehrt sich gegen schlechtes Image
Modetrends folgten kamen bei den Kundinnen gut an. In jüngster Zeit geriet der verschwiegene Konzern zunehmend in die Kritik wegen möglichen Plagiaten und Fragen kamen auf, wie nachhaltig das Unternehmen agiert. Shein arbeitet mit Initiativen wie dem Fond und einer neuen nachhaltigen Linie gegen das Image.„Shein hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, und wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit der Or Foundation, dem ersten Empfänger des bahnbrechenden Shein-Fonds, für den nächsten Schritt auf unserem Weg”, sagte Adam Whinston, Global Head of ESG bei Shein. „Der Umgang mit Secondhand-Abfällen ist ein wichtiger Teil des Mode-Ökosystems, der oft übersehen wird. Wir haben die Möglichkeit, in diesem Bereich etwas zu verändern, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Or Foundation bei diesem ersten Projekt seiner Art."
Mit dem Konzept der erweiterten Herstellerverantwortung unterstützen Unternehmen den Prozess den das Produkt durchläuft, wenn die Kund:innen dieses aussortiert haben – also die Weiterverarbeitung oder Entsorgung – in finanzieller oder physischer Form.
15 Millionen Kleidungsstücke pro Woche
Ghana war 2020 – mit einem Gesamtwert von 182 Millionen US-Dollar – der weltweit größte Importeur im Bereich der Secondhand-Kleidung, so Ricketts. 15 Millionen Kleidungsstücke pro Woche landen auf dem Kantamanto-Markt – der Markt in Accra ist der größte Standort für den Wiederverkauf von Einwohner:innen. 40 Prozent dieser Stücke, die vor allem aus den USA und Europa verschifft werden, finden keine Verwendung und werden entsorgt. Das belastet die lokalen Gemeinschaften.
„Bis wir EPRs mit der Realität in Einklang gebracht haben, brauchen wir Marken, die sich engagieren und Gemeinschaften wie Kantamanto unterstützen. Es gibt eine Marke, die beschlossen hat, das zu tun”, sagte Ricketts auf der Konferenz in Kopenhagen.
The Or bekommt empfängt in den nächsten drei Jahren jeweils fünf Millionen US-Dollar aus dem Shein-Found und nutzt diese um ein Lehrprogramm für junge Frauen, die Ballen von Secondhand-Kleidung auf dem Kopf tragen, und unter diesen schweren Last leiden, auszuweiten. Außerdem sollen Unternehmen in der Gemeinde gegründet werden, die Textilabfälle in neue Produkte umwandeln, Pilotprojekte für Faser-Recycling mit ghanaischen Textilherstellern gestartet werden, und der Kantamanto-Markt zu einem sicherer und würdiger Arbeitsplatz werden.
The Or Foundation wurde 2011 gegründet und ist als Wohltätigkeitsorganisation in den USA und Ghana tätig.