Signa Sports United steht vor der Insolvenz
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Der Online-Sportartikelhändler Signa Sports United NV (SSU) steckt wenige Tage nach der Rücknahme einer Finanzierungszusage durch den Hauptaktionär Signa Holding GmbH in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten.
Am Freitag verkündete SSU, dass die Tochtergesellschaft Tennis-Point GmbH Insolvenz angemeldet habe. Dabei wird es aber nicht bleiben: Für weitere Teilbereiche des Konzerns, darunter auch die Dachgesellschaft Signa Sports United NV, liefen bereits Vorbereitungen zur Einleitung von Insolvenzverfahren, erklärte die in Berlin ansässige Unternehmensgruppe. Die entsprechenden Anträge sollen demnach im Laufe der kommenden Tage bei den zuständigen Gerichten gestellt werden.
Anfang der Woche hatte der Großaktionär Signa Holding seine Finanzierungszusage zurückgezogen
Am Montag hatte der Großaktionär und frühere Mutterkonzern Signa Holding seine finanzielle Unterstützung der E-Commerce-Gruppe gekappt. Das Unternehmen hatte eine verbindliche Zusage zurückgezogen, SSU im Laufe der kommenden beiden Jahre 150 Millionen Euro zur Finanzierung der Geschäftsaktivitäten zur Verfügung zu stellen. Aufgrund dessen fehlten nun die nötigen Mittel, um den „operativen Finanzbedarf zu decken“, räumte SSU am Freitag ein.
Die Unternehmensgruppe, zu der neben Tennis-Point weitere namhafte Online-Sportartikelhändler wie Tennispro, Fahrrad.de, Bikester und Campz gehören, hatte zuletzt hohe Verluste geschrieben und einschneidende Reformen angekündigt. Geplant ist demnach etwa die Trennung von unrentablen Geschäftsbereichen. Aus Kostengründen war Anfang des Monats bereits der Rückzug von der New Yorker Börse beschlossen worden. Das Unternehmen hatte den Börsengang erst Ende 2021 vollzogen.
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