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Sinn beantragt Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung

Von Jule Scott

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Die Sinn-Filiale in Essen Credits: Sinn

Die Sinn GmbH ist insolvent.

Der Hagener Einzelhändler hat am 5. August beim zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt, teilte das 175 Jahre alte Modehaus am Dienstag mit. Das Gericht hat den Antrag bereits genehmigt und Michael Mönig von der Sozietät Mönig Wirtschaftskanzlei zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Unterstützt wird das Unternehmen beim Verfahren von Restrukturierungsexperte Jan Ockelmann der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz Nord.

Grund für den Restrukturierungsantrag sei, wie auch bei vielen anderen Einzelhändler:innen in Deutschland, die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Hinzu kamen zudem einmalige Sondereffekte, wie etwa die zeitweilige Schließung von Etagen oder gar ganzen Häusern durch Wasserschäden oder andere bautechnische Gründe.

Dies habe zu Umsatzrückgängen bei gleichzeitig deutlich gestiegenen Kosten für Mieten, Energie und Logistik geführt. Zuletzt habe außerdem auch die Implementierung eines neuen Warenwirtschaftssystems einen erheblichen Mehraufwand mit sich gebracht. Unterm Strich konnte das Unternehmen trotz umgehend eingeleiteter Maßnahmen die angefallenen Mehrkosten nicht vollständig auffangen.

Geschäftsbetrieb wird weitergeführt

Der vorläufige Sachverwalter Ockelmann schätzt erste Signale dennoch durchaus positiv ein. Inwiefern das Ziel, möglichst viele Standorte und Arbeitsplätze zu sichern, umzusetzen ist, müsse nun allerdings in Gesprächen und Verhandlungen mit den beteiligten Parteien erörtert werden. Bis dies geklärt ist, werde der Geschäftsbetrieb an den 36 Standorten der insgesamt 41 Sinn-Modehäuser fortgeführt.

Von dem Insolvenzverfahren sind insgesamt 1.500 Beschäftigte des Unternehmens betroffen. Diese seien über den aktuellen Stand informiert und die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes bereits beantragt.

Für Sinn handelt es sich um die zweite Insolvenz in vier Jahren. Bereits 2020 rette sich Sinn, damals noch unter der Leitung von Kommunikationschef Friedrich-Wilhelm Göbel und Torsten Altenscheidt, in den Schutzschirm. 2021 verließen beide das Unternehmen und Sinn-Eigentümerin Isabella Göbel, die zuvor mit dem späteren Aachener-Chef Göbel verheiratet war, stieg in die Geschäftsführung ein.

Sinn
Sinn GmbH