Trotz Gewinneinbruch: Burberry bleibt zuversichtlich
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Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben den Gewinn des britischen Modekonzern Burberry Plc. im Geschäftsjahr 2019/20 einbrechen lassen. Der Umsatz ging leicht zurück. Insgesamt sei das Unternehmen angesichts seiner jüngsten Reformen aber gut gerüstet, um die Krise zu meistern, teilte Burberry am Freitag mit.
Im vergangenen Finanzjahr, das am 28. März endete, erwirtschaftete das Modehaus einen Umsatz in Höhe von 2,63 Milliarden Britischen Pfund (2,93 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das einen Rückgang um drei Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen sanken die Erlöse um vier Prozent. „Vor Covid-19 haben wir kräftigen Schwung in allen Bereichen unserer Marke und allen Produktkategorien erlebt. Die Umsätze lagen über unseren Erwartungen“, erklärte CEO Marco Gobbetti in einer Mitteilung. „Seither hatte die globale Gesundheitskrise schwerwiegende Auswirkungen auf die Welt, unsere Branche und Burberry, aber ich bin sehr stolz auf unsere Reaktion.“ Es werde Zeit brauchen, um die Folgen der Krise zu überwinden, aber die mittlerweile erkennbare Erholung der Geschäfte in Asien sei „ermutigend“, so Gobbetti. Insgesamt gab sich der Burberry-Chef daher zuversichtlich: „Wir sind gut vorbereitet, um diese Phase zu überstehen.“
Im eigenen Einzelhandel sank der Jahresumsatz um drei Prozent (währungsbereinigt -4 Prozent) auf 2,11 Milliarden Britische Pfund. Die Entwicklung auf vergleichbarer Fläche verdeutlichte die negativen Folgen der Corona-Krise: In den ersten sechs Monaten hatte Burberry ein Plus von vier Prozent erzielt, in der zweiten Jahreshälfte schrumpften die Retail-Erlöse flächenbereinigt um neun Prozent, weil die im Zuge der Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie angeordneten Ladenschließungen im vierten Quartal zu einem Rückgang um 27 Prozent führten. Im Großhandelsgeschäft sank der Jahresumsatz um zwei Prozent (währungsbereinigt -3 Prozent) auf 476 Millionen Britische Pfund, die Lizenzeinnahmen lagen bei 47 Millionen Britischen Pfund und damit leicht über dem Vorjahresniveau (+1 Prozent).
Der Jahresgewinn des Modehauses schrumpfte aufgrund der Covid-19-Pandemie um 64 Prozent
Noch stärker als auf den Umsatz wirkten sich die Folgen der Covid-19-Pandemie auf das Ergebnis aus. Aufgrund der Krise nahm Burberry Wertberichtigungen im Umfang von 244 Millionen Britischen Pfund vor. So schrumpfte der ausgewiesene operative Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 57 Prozent auf 189 Millionen Britische Pfund. Bereinigt um Sondereffekte und die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung des Buchhaltungsstandards IFRS 16 sank das Betriebsergebnis nach Angaben des Unternehmens aber lediglich um acht Prozent. Der ausgewiesene Jahresüberschuss ging um 64 Prozent auf 122 Millionen Britische Pfund (136 Millionen Euro) zurück.
Angesichts der gegenwärtigen Lage verzichtet der Konzern vorerst auf Dividendenausschüttungen, um seine Liquidität zu sichern. Insgesamt sieht sich das Modehaus aber auf einem guten Weg. Zur Zuversicht trugen Umsatzverbesserungen bei, die der Konzern zuletzt in den wiedereröffneten Boutiquen in China und Südkorea erzielte. Außerdem konnte Burberry die im Vorjahr eingeleiteten Reformen vorantreiben. So liegt der Fokus nun stärker auf den wachstumsträchtigen Kategorien Lederwaren und Accessoires. Zudem wurde der Anteil an neuen, attraktiven Produkten im Sortiment des eigenen Einzelhandels wie geplant deutlich erhöht.
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Foto: Burberry Facebook-Page