Trotz Verlust: PVH übertrifft im dritten Quartal die Erwartungen
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Der US-amerikanische Bekleidungskonzern PVH Corporation musste im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 einen leichten Umsatzrückgang und einen dreistelligen Millionenverlust hinnehmen. Trotzdem übertrafen die aktuellen Zahlen, die das Unternehmen am Mittwochabend vorlegte, die Markterwartungen. Im nachbörslichen Handel stieg der Aktienkurs der Muttergesellschaft von Calvin Klein und Tommy Hilfiger daraufhin um mehr als acht Prozent.
Im dritten Quartal, das am 30. Oktober abgeschlossen wurde, belief sich der Konzernumsatz auf 2,28 Milliarden US-Dollar (2,19 Milliarden Euro), was einen Rückgang um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete. Bereinigt um Wechselkursveränderungen stiegen die Erlöse allerdings um sieben Prozent.
Beim Label Tommy Hilfiger schrumpfte der Umsatz um vier Prozent auf 1,17 Milliarden US-Dollar, währungsbereinigt wuchs er um sieben Prozent. Die Marke Calvin Klein konnte um ein Prozent (währungsbereinigt +4 Prozent) auf 966,5 Millionen US-Dollar zulegen, in der Sparte Heritage Brands lagen die Erlöse bei 147,4 Millionen US-Dollar und damit um vier Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau.
Negative Sondereffekte belasten das Ergebnis
Die Ergebnisentwicklung wurde durch zahlreiche Einmalfaktoren geprägt. So musste der Konzern im abgelaufenen Quartal eine unerwartete Wertberichtigung in Höhe von 417 Millionen US-Dollar vornehmen. Unter dem Strich stand daher ein ausgewiesener Nettoverlust in Höhe 186,7 Millionen US-Dollar (179,0 Millionen Euro), nachdem im Vorjahresquartal ein Überschuss von 279,7 Millionen US-Dollar erzielt worden war. Bereinigt um sämtliche Sonderfaktoren lag der Nettogewinn bei 169,5 Millionen US-Dollar. Damit verfehlte er das entsprechende Vorjahresniveau um knapp zwölf Prozent, lag aber deutlich über den Erwartungen der Analyst:innen.
CEO Stefan Larsson zeigte sich mit den vorgelegten Zahlen zufrieden: „Wir haben ein währungsbereinigtes Umsatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich erzielt. Das lag über unseren Erwartungen, obwohl wir anhaltenden makroökonomischen Gegenwind zu meistern hatten“, erklärte er in einer Mitteilung. Das Unternehmen rechnet nun für das laufende Geschäftsjahr nur noch mit einem Umsatzrückgang um drei Prozent, was dem „oberen Ende“ der bisherigen Prognose entspricht.
Der Konzern verlängert seine Lizenzpartnerschaften mit G-III
Gleichzeitig gab der Konzern bekannt, dass er seine Lizenzpartnerschaft mit dem Textilhersteller G-III Apparel Group Ltd. noch einmal verlängert habe. Die entsprechenden Lizenzen, die insbesondere das Großhandelsgeschäft mit Damenmode der beiden Hauptmarken Calvin Klein und Tommy Hilfiger in Nordamerika umfassen, würden im Rahmen der neuen Vereinbarung nun schrittweise zwischen 2025 und 2027 auslaufen, erklärte PVH. Danach will der Konzern die betreffenden Geschäftsfelder in Eigenregie übernehmen. Diese Lösung stehe im Einklang mit dem langfristigen strategischen Ziel, das „volle Potenzial“ der beiden Labels in Nordamerika auszuschöpfen, erläuterte CEO Larsson in einer Mitteilung.
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