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Umsatzrückgang im ersten Quartal: Zalando rutscht in die Verlustzone

Von Jan Schroder

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Bild: Zalando SE

Der Berliner Online-Modehändler Zalando SE hat zu Beginn des Geschäftsjahres 2022 den erwarteten Dämpfer erhalten. Im ersten Quartal verfehlte der Umsatz des wachstumsgewohnten Unternehmens das entsprechende Vorjahresniveau. Zudem rutschte der E-Commerce-Spezialist in die roten Zahlen. Das geht aus einem am Donnerstag veröffentlichten Zwischenbericht hervor.

In den Monaten Januar bis März lag der Konzernumsatz bei knapp 2,21 Milliarden Euro und damit um 1,5 Prozent unter dem Level des Vorjahresquartals. Für Zalando bedeutete das den ersten Rückgang in der Firmengeschichte. Der Berichtszeitraum sei „von makroökonomischen Einflüssen geprägt“ gewesen, erklärte das Unternehmen. So hätten die „steigende Inflation und höhere Kosten für Privathaushalte“ eine stärkere Kaufzurückhaltung der Kund:innen bewirkt. Aufgrund der „schrittweisen Lockerungen im sich wandelnden pandemischen Umfeld“ seien zudem andere Produkte als zuvor gefragt gewesen. Die Verbraucher:innen interessierten sich nun wieder „zunehmend für saisonale Neuheiten und die aktuellsten Trends“, erklärte das Unternehmen.

Der Quartalsverlust liegt bei rund 61 Millionen Euro

Beim Bruttowarenvolumen (GMV) konnte Zalando hingegen leicht zulegen: Es wuchs um 1,0 Prozent auf 3,18 Milliarden Euro. Ursächlich war nach Angaben des Unternehmens das „starke Wachstum im Partnergeschäft“, dessen Anteil am gesamten GMV der Online-Plattform auf 32 Prozent stieg. Zalando sei damit auf dem besten Weg zum Ziel, „bis zum Jahr 2025 mit dem Partnergeschäft einen Anteil von 50 Prozent des Bruttowarenvolumens im Zalando-Shop zu erreichen“, betonte der E-Commerce-Spezialist.

Auch beim Ergebnis erlebte das Unternehmen einen Rückschlag: Es musste einen bereinigten Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 51,8 Millionen Euro ausweisen, nachdem im Vorjahresquartal noch ein positives bereinigtes EBIT von 93,3 Millionen Euro erzielt worden war. Die Ergebnisverschlechterung sei vor allem „einer geringeren Bruttomarge durch verstärkte Werbemaßnahmen zur Gewinnung von Kund:innen sowie erhöhter Logistikkosten“ geschuldet gewesen, heißt es in einer Mitteilung. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust in Höhe von 61,3 Millionen Euro. Im ersten Quartal 2021 hatte Zalando noch einen Überschuss von 34,5 Millionen Euro erzielt.

Das Unternehmen will mit einem Maßnahmenpaket auf die jüngste Entwicklung reagieren

Co-CEO Robert Gentz kündigte angesichts der jüngsten Entwicklung Veränderungen an. „Wir sind von der Stärke unseres Geschäftsmodells überzeugt und ergreifen weitere Maßnahmen, um unsere Ergebnisse zu verbessern“, erklärte er in einer Mitteilung. „Wir richten Zalando langfristig aus und haben unsere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit immer erfolgreich genutzt, um auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren und daraus besser und gestärkt hervorzugehen.“

Konkret will das Unternehmen sein Angebot stärker auf die veränderten Präferenzen der Kund:innen ausrichten, die Kosteneffizienz steigern und weiter in die Servicequalität und E-Commerce-Lösungen investieren. Zudem kündigte Zalando die nächsten Expansionsschritte an: Noch für den laufenden Monat ist der Markteintritt in Ungarn und Rumänien geplant.

Für 2022 erwartet das Unternehmen nun Wachstumsraten „am unteren Rand“ der aktuellen Prognosebereiche

An seinen Jahresprognosen hielt das Unternehmen grundsätzlich fest, zeigte sich aber vorsichtiger als zuletzt: Es erwartet nun beim Umsatz und GMV Steigerungsraten „am unteren Ende“ der bestehenden Prognosebereiche. Diese sehen ein Umsatzwachstum um 12 bis 19 Prozent und eine Erhöhung des GMV um 16 bis 23 Prozent vor. Auch das bereinigte EBIT werde voraussichtlich „am unteren Ende“ des Zielkorridors von 430 bis 510 Millionen Euro liegen. Zalando erklärte zudem, dass für das laufende Jahr weiterhin Investitionen in einer Größenordnung von 400 bis 500 Millionen Euro geplant seien. Hinsichtlich der langfristigen Wachstumsziele zeigte sich Co-CEO Gentz optimistisch: „Wir sind weiter zuversichtlich, dass wir unser Ziel von mehr als 30 Milliarden Euro Bruttowarenvolumen bis 2025 erreichen werden“, betonte er.

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