VF Corporation kann Jahresumsatz leicht verbessern – Gewinn bricht ein
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Der US-amerikanische Bekleidungskonzern VF Corporation hat das Geschäftsjahr 2019/20 mit einem kleinen Umsatzplus abgeschlossen. Der Gewinn ging allerdings deutlich zurück. Im ersten Quartal des laufenden Jahres rechnet das Unternehmen nun mit noch größeren Einbußen infolge der Covid-19-Pandemie: Erwartet werde ein Umsatzrückgang um mehr als fünfzig Prozent, teilte VF am Freitag mit.
Im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr belief sich der Konzernumsatz aus fortgeführten Geschäften – also ohne die Anteile der im Mai 2019 abgespaltenen Denim-Sparte, die seither unter dem Namen Kontoor Brands als eigenständiges Unternehmen operiert, und der zum Verkauf stehenden Berufskleidungsmarken – auf 10,5 Milliarden US-Dollar (9,7 Milliarden Euro). Damit übertraf der das Vorjahresniveau um zwei Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen stiegen die Erlöse um vier Prozent. Ohne die Auswirkungen von weiteren Zu- und Verkäufen wuchs der Umsatz um drei Prozent (währungsbereinigt +4 Prozent).
Der Konzern begründete das Umsatzplus mit Steigerungen bei den beiden wichtigsten Marken Vans (+10 Prozent, währungsbereinigt +11 Prozent) und The North Face (+3 Prozent, währungsbereinigt +5 Prozent) sowie im internationalen Geschäft (+1 Prozent, währungsbereinigt +4 Prozent) und im eigenen E-Commerce (+15 Prozent, währungsbereinigt +17 Prozent).
Im laufenden Quartal wird der Konzernumsatz aufgrund der Corona-Krise wohl um mehr als die Hälfte sinken
Bessere Zahlen verhinderte der Ausbruch der Corona-Krise im Frühjahr: „In den ersten zehn Monaten des Geschäftsjahres 2020 erzielte unser Unternehmen Ergebnisse, die über unseren erklärten langfristigen Wachstumszielen lagen. Dann hat sich die Welt durch Covid-19 für uns alle verändert“, erklärte Konzernchef Steve Rendle. Im vierten Quartal sackten die Erlöse aufgrund der Auswirkungen der Pandemie bereits um elf Prozent (währungsbereinigt -10 Prozent) ab. Noch gravierender dürften die negativen Folgen im Auftaktquartal des laufenden Geschäftsjahres ausfallen: Hier rechnet das Management mit einem Umsatzeinbruch um „etwa mehr als fünfzig Prozent“.
Neben den Folgen des Covid-19-Ausbruchs belasteten hohe Wertberichtigungen bei der Marke Timberland im vergangenen Jahr das Ergebnis. Diese bezifferte der Konzern auf etwa 323 Millionen US-Dollar. So sackte der operative Gewinn um 22 Prozent auf 927,8 Millionen US-Dollar ab. Bereinigt um Sondereffekte stieg er nach Angaben des Unternehmens um vier Prozent (währungsbereinigt +6 Prozent). Der Nettogewinn aus fortgeführten Geschäften schrumpfte um 28 Prozent auf 629,1 Millionen US-Dollar. Der ausgewiesene Jahresüberschuss, in dem auch die Beiträge der inzwischen aufgegebenen oder zum Verkauf stehenden Sparten berücksichtigt sind, ging um 46 Prozent auf 679,4 Millionen US-Dollar (628,4 Millionen Euro) zurück.
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Foto: Vans Facebook-Page