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Wegen Covid-19: Zalando muss Gewinnwarnung abgeben

Von Jan Schroder

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Auch beim Berliner Online-Modehändler Zalando SE leiden die Geschäfte unter der Corona-Krise. Am Montagabend musste das Unternehmen einräumen, dass sein Gewinn im ersten Quartal 2020 die Erwartungen verfehlen wird. Der E-Commerce-Spezialist rechne „mit einem Quartalsergebnis deutlich unter dem Analystenkonsensus vom 11. März, der die Auswirkungen des Coronavirus noch nicht berücksichtigt hatte“, hieß es in einer Ad-hoc-Mitteilung.

Die Analysten hatten Mitte März im Schnitt einen um Sondereffekte bereinigten Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 28 Millionen Euro für das erste Vierteljahr erwartet. Als Grund für die nun veröffentlichte Gewinnwarnung nannte Zalando „geringere diskretionäre Ausgaben europäischer Konsumenten in Folge der seit dem 9. März bestehenden Maßnahmen europäischer Regierungen gegen die Verbreitung des Coronavirus“.

Auch der Quartalsumsatz wird die Analystenerwartungen verfehlen

Die Krise belastete daher nicht nur das Ergebnis: Auch das Wachstum des Umsatzes und des Bruttowarenvolumens (Gross Merchandise Volume, GMV) werde „trotz starker Zunahme zu Jahresbeginn deutlich unterhalb des erhobenen Analystenkonsensus vom 11. März liegen“, warnte der Mode-Versender. Die Marktexperten hatten vor knapp drei Wochen noch mit einem Umsatzplus von 19,0 Prozent und eine GMV-Steigerung um 22,8 Prozent gerechnet.

Angesichts der noch unabsehbaren Folgen der Covid-19-Epidemie zog das Unternehmen auch die eigenen Prognosen zurück, die es am 27. Februar veröffentlicht hatte. Seinerzeit waren die möglichen Auswirkungen der Krise „explizit ausgenommen“ worden. „Aufgrund der aktuellen Lage geht das Unternehmen davon aus, dass die veröffentlichte Prognose nicht erreicht werden kann“, erklärte Zalando. Der Vorstand werde „eine neue Prognose abgeben, sobald der weitere Verlauf der Corona Pandemie verlässlicher abgeschätzt werden kann“.

Die Hauptversammlung wird auf unbestimmte Zeit verschoben

Weitere Informationen zum Geschäftsverlauf will der Online-Händler am 16. April vorlegen. Die Zahlen für das erste Quartal werden am 7. Mai veröffentlicht. Klar ist jetzt bereits, dass die Jahreshauptversammlung nicht wie geplant am 20. Mai in Berlin stattfinden wird. Ein neuer Termin werde „rechtzeitig bekanntgegeben“, teilte Zalando mit.

In einem ebenfalls am Montag veröffentlichten Brief zeigte sich der Vorstand aber insgesamt zuversichtlich. Zalando verfüge „über eine starke Bilanz und über liquide Mittel von mehr als einer Milliarde Euro“, heißt es dort. „Unser Unternehmen ist stark und wir werden unsere Widerstandsfähigkeit in der aktuellen Krise unter Beweis stellen.“ In Gesprächen mit Partnern sei zudem deutlich geworden, dass Zalando von der aktuellen Krise „weniger betroffen“ sei „als viele andere in unserer Branche“, betonte der Vorstand.

Foto: Zalando SE
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