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Zalando: Jahresgewinn bricht um knapp 93 Prozent ein

Von Jan Schroder

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Bild: Zalando SE

Der Berliner Online-Modehändler Zalando SE hat das Geschäftsjahr 2022 wie erwartet mit mageren Zahlen abgeschlossen. Am Dienstag teilte das Unternehmen mit, dass der Umsatz das Vorjahresniveau knapp verfehlt habe. Gleichzeitig musste der E-Commerce-Spezialist einen Gewinneinbruch melden. Immerhin konnte Zalando seine Prognosen erfüllen, die bereits im vergangenen Juni angesichts der sich abschwächenden Kauflaune gesenkt worden waren.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr belief sich der Konzernumsatz auf rund 10,3 Milliarden Euro. Damit lag er geringfügig unter dem Niveau von 2021 (-0,1 Prozent). Das gesamte Bruttowarenvolumen (GMV), das auch die Umsätze von Partnermarken auf der Zalando-Plattform einschließt, wuchs um 3,2 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Das Unternehmen hob zudem hervor, dass es die Zahl seiner aktiven Kund:innen um sechs Prozent auf 51,2 Millionen steigern konnte.

„Konjunktureller Gegenwind“ belastet die Nachfrage

Der „Rückenwind für die E-Commerce-Branche“ infolge der Covid-19-Pandemie in den vorangegangen beiden Jahren sei 2022 „in konjunkturellen Gegenwind“ umgeschlagen, räumte Zalando in einer Mitteilung ein. „Da die Verbraucher:innen nach der Pandemie wieder vermehrt in Geschäften einkauften, ging die Nachfrage im E-Commerce stärker zurück als ursprünglich erwartet. Wenngleich sie auf einem höheren Niveau blieb als vor der Pandemie“, erklärte das Unternehmen. Die „generell schwächere Kauflaune“ habe zudem zu „erhöhten Lagerbeständen im gesamten Modemarkt“ geführt.

Die schwache Nachfrage belastete auch das Ergebnis. So schrumpfte das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr um 60,6 Prozent auf 184,6 Millionen Euro. Der Nettogewinn rutschte sogar um 92,8 Prozent ab und erreichte nur noch eine Höhe von 16,8 Millionen Euro. Insgesamt lagen die Resultate damit wie schon im November angekündigt am unteren Ende der Prognosebereiche.

Nach Sparmaßnahmen: 2023 soll der operative Gewinn wieder kräftig steigen

Angesichts der jüngsten Entwicklung will sich das Unternehmen nun darauf konzentrieren, „profitables Wachstum im Jahr 2023 und darüber hinaus sicherzustellen“. Zalando werde „weiterhin an der Steigerung der Marge arbeiten und die Strukturen der Organisation vereinfachen“, heißt es in einer Mitteilung. Zu diesem Zweck wurde bereits vor wenigen Wochen ein umfangreiches Sparprogramm aufgelegt, in dessen Rahmen der E-Commerce-Spezialist „mehrere hundert Overhead-Rollen in vielen seiner Teams abbauen“ wird.

Für 2023 peilt Zalando nun eine deutliche Ergebnisverbesserung an. Das Management prognostizierte ein um Sondereffekte bereinigtes EBIT im Bereich von 280 bis 350 Millionen Euro. Weil „die Verbraucher:innennachfrage im aktuellen Umfeld schwer vorherzusagen“ sei, rechnet das Unternehmen ansonsten aber nur mit überschaubaren Zuwächsen: Das GMV soll gegenüber 2022 um ein bis sieben Prozent erhöht werden, beim Umsatz wird eine Entwicklung zwischen -1 und +4 Prozent erwartet.

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