Zukunft ungewiss: Bangladesh Accord und Regierung finden keine Einigung
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Die Zukunft des Bangladesh Accords bleibt weiter unklar. Der Oberste Gerichtshof Bangladeschs hat die Anhörung über die Zukunft der Organisation auf den 7. April vertagt. Bis dahin haben die Regierung des Landes und der Bangladesh Accord weiter Zeit sich bei Verhandlungen zu einigen.
Der Bangladesh Accord wurde nach dem Fabrikunglück bei Rana Plaza gegründet, um die Sicherheit Textilfabriken für rund 200 Modekonzerne zu verbessern. Die Unternehmen lassen Bekleidung in Bangladesh fertigen und haben den Accord unterzeichnet. Im Mai hatte der High Court in Bangladesch entschieden, dass der Accord seine Aktivitäten zum 30. November 2018 einstellen muss. Gegen diesen Beschluss legte die Organisation Berufung ein, über die das Oberste Gericht bisher nicht entschieden hat. Stattdessen wurden die Anhörungen durch den Supreme Court wiederholt verschoben – nun auf den den 7. April, wie der Daily Star am Montag berichteten. Bis dahin darf der Accord seine Inspektionen in Bangladesch fortsetzen und kann weiter mit der Regierung des Landes verhandeln.
Bangladesh Accord und Regierung können sich nicht auf Übergabezeitpunkt einigen
Der Bangladesh Accord und die Regierung Bangladeschs konnten sich bis jetzt vor allem nicht über den Zeitpunkt der Übergabe der Inspektionspflichten einigen, sagte Joris Oldenziel, Deputy Director bei der Bangladesh Accord Foundation in Amsterdam, zu FashionUnited am Freitag. Die Regierung und der Textilverband des Landes pochten bei den Verhandlungen auf ein festes Datum, an dem der Bangladesh Accord seine Aufgaben an die staatliche Aufsichtsbehörde, Remediation Coordination Cell, übergeben soll. Aber der Bangladesh Accord und seine Unterstützer bestehen darauf, die Inspektionspflichten erst dann zu übergeben, wenn die staatliche Behörde bereit die Aufgaben sei, so Oldenziel.
Modeunternehmen, Nichtregierungsorganisationen und zuletzt auch Investoren hatten sich für einen längeren Verbleib des Bangladesh Accords im Land ausgesprochen. “Während die Erwartung immer war, dass die Regierung am Ende die Verantwortung übernehmen wird, ist es zur Zeit so, dass sie bis jetzt nicht die volle Kapazität hat, um das ohne den Accord umzusetzen, sagte David Schilling, Senior Program Director Human Rights & Resources am Interfaith Center on Corporate Responsibility, in einer Mitteilung zur Versendung eines Briefs an Bangladeschs Premierministerin Sheikh Hasina in der vergangenen Woche. Die New Yorker Organisation vertritt mit ihrem Schreiben das Interesse von 190 Investoren mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 3 Billionen US-Dollar (2,65 Billionen Euro), die Aktien der in Bangladesch aktiven Modeunternehmen halten.
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