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Alibaba: jetzt wird ein eigenes Einkaufszentrum gebaut

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Der chinesische Onlineriese Alibaba plant sein erstes eigenes Einkaufszentrum. Dieses wird gerade in Hangzhou im Osten Chinas gebaut, wo sich auch Alibabas Hauptsitz befindet. Im April 2018 soll es fertiggestellt sein und auf fünf Stockwerken die Marken anbieten, die es auch auf Alibabas Online-Marktplatz Taobao gibt, so die Pekinger Media Gruppe Caixin. Der Name ist allerdings nicht sehr einfallsreich; das neue Einkaufszentrum soll einfach “More Mall” heißen.

Umso einfallsreicher ist daher die Vorgehensweise, mit der Alibaba sich in den traditionellen (sprich: stationären) Einzelhandel einschleicht. Und ihn mithilfe neuer Einzelhandelstechnologie wie virtuellen Umkleidekabinen, High-Tech-Spiegeln und Barcode-Scannern immer mehr mit dem Online-Geschäft verzahnt.

“Alibaba glaubt, dass die Zukunft des Neuen Einzelhandels die harmonische Integration von Online und Offline sein wird”, sagte Daniel Zhang, Geschäftsführer der Alibaba Group, in einer Stellungnahme im Juli.

Laut Forbes hat der chinesische Konzern in den letzten zwei Jahren bis zu 8 Milliarden US-Dollar in den stationären Handel gesteckt, wobei die Lebensmittelkette Hema, die Alibaba im Januar von der Kaufhauskette InTime kaufte, wohl den Löwenanteil verschlungen hat. Mit Tao Cafe bietet das Unternehmen Verbrauchermärkte an, die kein Personal brauchen. Beide Ketten werden in der “More Mall” präsentiert werden.

Mit dem neuen Unterfangen baut Alibaba vor, denn der chinesische e-Commerce-Boom sinkt langsam auf den Boden der Tatsachen zurück und wächst statt mit 40 Prozent 'nur' noch mit 20 Prozent. Grund genug für Alibaba, sein Wachstum mit soliden stationären Projekten zu zementieren, denn immerhin finden in China noch 80 Prozent aller Einzelhandelstransaktionen offline statt.

Zudem investiert Alibaba in Technologie wie Algorithmen und andere, die Kundendaten entschlüsseln. Der traditionelle Einzelhandel wird dem Onlineriesen dabei helfen, das Einkaufsverhalten seiner Kunden besser zu verstehen und die gewonnen Daten für seine Online- und Offline-Geschäfte auszuwerten und zu nutzen.

Alibaba ist bekannt dafür, vertikal zu denken und seinen Konzern in alle Richtungen hin vergrößern zu wollen. Erst im März dieses Jahres hatte Alibaba-Gründer und Vorsitzender Jack Ma das erste Logistik- und e-Commerce-Zentrum des Internetriesen außerhalb Chinas in Malaysia angekündigt, eine sogenannte “electronic World Trade Platform” (eWTP). Davor investierte Alibaba in Kakao Pay, Tochterfirma des südkoreanischen Nachrichtenkonzerns Kakao, um seine globale Reichweite auszudehnen.

Aber auch in ein neues Büro in Australien, eine 8-Stunden Modenschau, die South China Morning Post und die Video-Plattform Youku Tudou - "Chinas YouTube" - hat der Onlineriese in den letzten Jahren investiert.

Foto: Alibaba
Alibaba