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BTE: Stationärem Modehandel drohen Umsatzeinbußen von fünf Milliarden Euro

Von Jan Schroder

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Einzelhandel

Der stationäre Bekleidungshandel gehört zu den Branchen, die am stärksten unter den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu leiden haben. Am Mittwoch versuchte die Branchenorganisation BTE Handelsverband Textil, die Einbußen zu beziffern: Um zwei Drittel seien die Umsätze im stationären Modefachhandel in den Monaten März bis August gesunken, teilte der Verband unter Berufung auf eigene Hochrechnungen mit. „Boutiquen und Modehäuser haben damit im Vergleich zum Vorjahr etwa fünf Milliarden Euro Umsatz verloren“, erklärte BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels.

Die massiven Einbußen erklärte die Organisation auch mit dem Wandel des Kundenverhaltens, der durch die Corona-Krise noch beschleunigt wurde. Immer mehr Verbraucher kaufen Kleidung nicht mehr in Läden, sondern im Internet. So konnte der Onlinehandel in den vergangenen Monaten zweistellige Umsatzzuwächse erzielen. „Die Schere zwischen stationärem Modehandel und Online-Handel ist damit weiter auseinander gegangen“, betonte Pangels.

Angesichts dieser Entwicklung fordert der Verband nun Erleichterungen für den stationären Handel, namentlich die Erlaubnis, an bis zu zwölf Sonntagen im Jahr „auch ohne Anlassbezug“ die Läden öffnen zu dürfen. Es gebe „viele Kunden, die am Sonntag Zeit und Lust zum Modeeinkauf haben“, so Pangels. Durch zusätzliche verkaufsoffene Sonntage könne zudem „die Sonntags-Privilegierung des Onlinehandel zumindest abgemildert werden“.

Scharf kritisierte der BTE den Widerstand von Arbeitnehmerorganisationen gegen entsprechende Pläne. Die Dienstleistungsgesellschaft Verdi forderte der Verband auf, „ihre derzeitige Blockadehaltung bei den noch anstehenden verkaufsoffenen Sonntagen aufzugeben, um die Verluste der Unternehmen nicht noch weiter zu erhöhen“.

Foto: Vincenzo Pinto/AFP

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