Verhaltenes Konsumklima im April: HDE sieht „keine Aufbruchsstimmung“

Von Jan Schroder

7. Apr. 2025

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Einzelhandel
Passantin in einer Einkaufsstraße Bild: Aygin Kolaei für FashionUnited

Eine grundlegende Aufhellung der Konsumstimmung in Deutschland ist weiterhin nicht absehbar. Der Handelsverband Deutschland (HDE) registrierte zwar für den April eine leichte Verbesserung der Kauflaune, aber „keine Aufbruchsstimmung“ bei den Verbraucher:innen. „Eine spürbare Erholung des Konsums wird es aller Voraussicht nach bis auf Weiteres nicht geben“, erklärte die Branchenorganisation am Montag.

Der Verband bezog sich dabei auf das aktuelle HDE-Konsumbarometer für den April. Der monatlich ermittelte Index, der auf der Befragung von 1.600 Personen zu konsumrelevanten Themen beruht, war im Vergleich zum Vormonat März zwar leicht angestiegen, hatte sich gegenüber dem April 2024 aber nicht wesentlich verändert.

Der Ausgang der Bundestagswahl sorgt „nicht für Euphorie“

Auch die ersten Beschlüsse nach der Bundestagswahl Ende Februar brachten demnach keine spürbaren Impulse. Die „großen bundespolitischen finanziellen Ankündigungen für Investitionspakete“ könnten bei den Verbraucher:innen derzeit „noch nicht für Euphorie sorgen“, konstatierte der HDE. Die Stimmung der Konsument:innen entwickele sich „weiterhin nur verhalten“.

Laut dem aktuellen Konsumbarometer schätzten die Befragten die Entwicklung der Gesamtkonjunktur zuletzt etwas optimistischer ein. Die möglichen Folgen der erst vor wenigen Tagen verkündeten Zollpläne der US-Regierung auf die Weltwirtschaft sind dabei allerdings noch nicht berücksichtigt. Hinsichtlich der Entwicklung der eigenen Einkommen zeigten sich die Verbraucher:innen den Umfrageergebnissen zufolge „noch zurückhaltender“. Der entsprechende Index veränderte sich gegenüber dem Vormonat kaum.

Handelsverband sieht Erholung der Kauflaune nur „in äußerst kleinen Schritten“

Leicht aufwärts ging es bei der Anschaffungsneigung. Diese sei gegenüber dem März „minimal“ gestiegen, liege aber „unterhalb des Vorjahresmonats“, erklärte der HDE. Gleichzeitig registrierten die Studienverfasser:innen „eine leichte Verringerung bei den künftigen Sparanstrengungen“ der Verbraucher:innen. Insgesamt gehe es mit der Kauflaune nur „in äußerst kleinen Schritten aufwärts“, resümierte der Verband. „Eine deutlichere Erholung des privaten Konsums wird es in absehbarer Zeit nicht geben.“

Vieles hängt für den HDE aber von den bevorstehenden innenpolitischen Weichenstellungen ab. „Entscheidend dürfte nun die Bildung der neuen Bundesregierung und dann insbesondere deren Vorhaben sein“, betonte die Branchenorganisation. „Damit ist für eine wirkliche Erholung der Verbraucherstimmung zunächst weiterhin Abwarten angesagt.“

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