Weihnachtsgeschäft: HDE sieht Aufwärtstrend kurz vor dem Fest
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In den ersten drei Adventswochen hatte das Weihnachtsgeschäft viele deutsche Einzelhändler enttäuscht. Doch die Stimmung in der Branche scheint sich in den letzten Tagen vor Heiligabend immerhin etwas verbessert zu haben. „In der Woche vor dem vierten Advent zog das bisher eher ruhige Weihnachtsgeschäft deutlich an“, erklärte der Handelsverband Deutschland am Sonntag. Ein wenig Aufatmen konnte dabei eine Anbietergruppe, deren Erwartungen sich bis dahin nicht erfüllt hatten: „Besonders der Einzelhandel in den Innenstadtlagen verzeichnete höhere Besucherfrequenzen als in den Wochen zuvor“, teilte die Branchenorganisation mit.
Der HDE stützte sich wiederum auf eine aktuelle Umfrage unter Händlern verschiedener Branchen, Standorte, Größen und Vertriebsformen. „Das Geschäft verlief spürbar besser als in den beiden Vorwochen“, bilanzierte Stefan Genth, der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, in einer Mitteilung. „Kurz vor dem Fest waren Spielzeug, Haushaltswaren und Lebensmittel besonders gefragt“, so Genth. Insgesamt seien „Gutscheine gefolgt von Kosmetik, Büchern, Schmuck und Uhren“ in diesem Jahr die beliebtesten Geschenke gewesen.
In den Innenstädten war es in der vierten Adventswoche "deutlich lebhafter"
Trotz des Aufschwungs kurz vor dem Fest herrschte aber beileibe keine Euphorie in der gesamten Branche: „Fast die Hälfte der größeren und rund ein Drittel der kleineren Betriebe“ seien „mit der Umsatzentwicklung in der zurückliegenden Woche zufrieden“ gewesen, erklärte der HDE. In den „Hauptgeschäftslagen der Metropolen“, die bislang unter mangelndem Kundenzuspruch gelitten hatten, sei es „deutlich lebhafter“ zugegangen. Auch dort war aber nur „jeder dritte Händler“ mit den Umsätzen zufrieden. Viele Unternehmen konnten also auch in der vierten Adventswoche die eigenen Hoffnungen nicht erfüllen.
Der Verband setzt nun darauf, dass die Einzelhändler in den verbleibenden Tagen vor dem Jahreswechsel noch Boden gutmachen können: „Die ruhigen Tage zwischen den Jahren nutzten viele Besucher für das ausgedehnte Shoppen, Geschenke werden umgetauscht und Gutscheine eingelöst“, erklärte der HDE. Genth betonte: „Für die meisten Betriebe hat das Geschäft zwischen Weihnachten und Silvester eine hohe Bedeutung.“
Angesichts der großen Erwartungen, mit der die Branche in die wichtigsten Wochen des Jahres gegangen war, bleibt die Zwischenbilanz aber bisher ernüchternd. Anfang November hatte der HDE den Einzelhändlern immerhin ein Rekordweihnachtsgeschäft prognostiziert: Mehr als 100 Milliarden Euro sollte die Branche nach den damaligen Erwartungen in den Monaten November und Dezember umsetzen – so viel wie nie zuvor. Ob das ehrgeizige Ziel im Endspurt erreicht wurde, muss sich noch herausstellen.
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